Vorsprung zieht an. Koste es was es wolle.

Kommentar zur Marktgemeinderatssitzung am 26.02.2019

Wer bei der letzten Sitzung des Markgemeinderates auf der Zuhörerbank saß, musste sich doch sehr wundern. Nein, nicht über die zur Normalität gewordenen ausschweifenden Reden der Schierlinger SPD-Vorsitzenden und auch nicht über die ebenfalls üblichen patriarchalischen Gegenreden des Bürgermeisters, sowie den harschen Ton einiger Gemeinderatsmitglieder. Vielmehr über die Tatsache wofür in welchem Maße Geld in unserer Gemeinde ausgegeben werden soll, ohne sich dabei offensichtlich die Mühe zu machen Dinge zu hinterfragen.

So zeigte sich der Bürgermeister geradezu verwundert als das Gremium die geplante Auftragsvergabe für die Errichtung einer weiteren Urnenwand über rund 58.000€ zurückwies und die Verwaltung aufforderte zumindest ein Gegenangebot einzuholen. Zumal eine derart hohe Ausgabe niemals über die derzeitigen Friedhofsgebühren kostendeckend erwirtschaftet werden kann. Hierbei sei erwähnt, dass der lokale Schierlinger Steinmetz kein Interesse an der Errichtung zeigte und deshalb die Verwaltung auf einen ihm bekannten Mitbewerber verwiesen hatte. Weiterhin referierte während dieser Sitzung die Schierlinger Firma IT-Solutions Spacek über Lösungsmöglichkeiten, um die Glasfaser-Anbindung beider Schulhäuser kostengünstiger zu gestalten. Noch vor einem Monat schien nach dem Vortrag des vom Landkreis mit der Breitbandanalyse beauftragen Ingenieurbüros Ledermann keine Alternative zur vorgestellten Lösung zu existieren. So wurden mangels Alternativen für beide Schulhäuser Anschlüsse im Wert von insgesamt rund 155.000€ beschlossen. Die Firma IT-Solution nahm im Pressebericht der Laberzeitung von dieser scheinbar überzogenen Summe Kenntnis und überbrachte dem Bürgermeister einen Alternativvorschlag der dem Steuerzahler unterm Strich über 120.000€ einsparen dürfte. Franz Spacek zeigte sich optimistisch den von Ihm ausgearbeiteten Alternativvorschlag umsetzen zu können, schließlich greift er ja auf eine umfangreiche Erfahrung im Bereich Glasfaseranschlüsse für rund 120 Krankenhäuser deutschlandweit zurück. Diese kostengünstige Alternative fand bei der folgenden Beschlussfassung volle Zustimmung im Gremium. Dies hielt die Verwaltung allerdings nicht davon ab das ursprüngliche, kostenintensive Konzept des Ingenieurbüro Ledermann weiter zu verfolgen, allerdings dieses Mal mit weniger eindeutigem Votum des Gremiums. Man muss sich schon sehr wundern auf welche „Experten“ man sich offenbar hier verlässt und wie leichtfertig das Geld der Bürger versucht wird auszugeben.