Die Trennung der Schulen

 

Woraus und wann ist eigentlich diese Trennung entstanden?
Wer hat das eingeführt?

Das dreigliedrige Schulsystem ist uralt.

Seine Anfänge reichen in mittelalterliche Zeiten zurück.
Für Adel und Klerus, nicht für das einfache Volk, existierten höhere Lehranstalten: die sogenannten Lyzeen (Sing. Lyzeum) und die Lateinschulen. Die alten Sprachen Latein und Griechisch und der Bibelunterricht vereinnahmten die Schulzeit. “Klosterschulen” hießen in dem Zusammenhang Lyzeen bzw. Lateinschulen, die zu einem Kloster gehörten und in denen zukünftige Amtsträger der Kirche ausgebildet wurden, nämlich Priester (katholisch = Lyzeum) und Pfarrer (lutheranisch-protestantisch = Lateinschule). In jenen Zeiten des Mittelalters blieb dem einfachen Volk selbst eine grundlegende Bildung in den Kulturtechniken versagt. Gesellschaftlicher Aufstieg war, abgesehen von den Wegen in den Amtsadel oder die Geistlichkeit, unmöglich bzw. reiner Zufall (Vitamin B).

Die Feudalgesellschaft transformierte sich im 18. Jahrhundert in die Ständegesellschaft: Der Merkantilismus brachte den Aufschwung der Manufakturen und die landwirtschaftlichen Gesellschaft entwicklte die handgewerkliche Arbeitsteilung. Der preußische Reformer Wilhelm von Humboldt, seines Zeichens Humanist, strebte dem Ende der Revolutionskriegen 1807 auf eine Erneuerung des Schulwesens. Paradoxerweise sprach er sich in seinen beiden Schulplänen anno 1809 gegen das gegliederte Schulwesen aus, seine Reformen führten jedoch maßgeblich zu dessen Entstehung.
(Dennoch: Wer Humboldt bezüglich des Schulsystems in den Mund nimmt, m u ß eigentlich die Sekundar-Gesamtschule unterstützen.)
Humboldt prägte das Bild der “humanistischen Bildung” am sogenannten “humanistischen Gymnasium”: Bildung um der Bildung willen, die Schule offen für alle, auf die Elementarschule soll für alle Schüler das Gymnasium folgen, berufliche Bildung keinesfalls ehe das Abitur am Gymnasium abgelegt worden ist.
Für die Hochschulen formulierte er die “Einheit von Forschung und Lehre”, freie Universitäten und tiefschürfende 4jährige bzw. 5jährige, forschende Studienverläufe.

Die machthabenden Kreise handelten:
Spätestens die gewollte Öffnung des Schulwesens für den 3. Stand (Bürgertum, Bauerntum) rief die starken reaktionären Kräfte auf die Matte. Zu der Zeit hatte Humboldt sein Amt als Leiter für “Kultus und öffentlichen Unterricht” längst verloren, und die Reaktion, in unseren politischen Begrifflichkeiten: CDU+FDP, verkehrte Humboldts Schulplan ins Gegenteil:
Die Beweihräucherung des humanistischen Gymnasiums ist Humboldts kulturtheoretischer Sichtweise geschuldet und beschreibt Bildung als Weg des Menschen in der Gesellschaft. Er postulierte, dafür müsse der Mensch sich mit Philosophie, alten Sprachen, Schönen Künsten und Kulturgeschichte befassen, und zwar einseitig. Keine “Realien” (Mathematik, Physik, Technik, …).

Die Reaktion hatte es auf diese Weise leicht, das dreigliedrige Schulsystem als Instrument der sozialen Abschottung zu etablieren. Begabungen, Chancengleichheit und Ausgleich minderbemittlter Herkunftsverhältnisse spielten keine Rolle und wurden geflissentlich ignoriert. Die Auslese nach gesellschaftlicher Herkunft und Reichtum war die eigentliche Funktion des dreigliedrigen Schulsystems. Die alten Sprachen Latein und Altgriechisch dienten als “Selektionsrampe” nach der Elementarschule, weil das einfache Volk kaum Zugang zu altsprachlichen Privatlehrern für die Vorklassen hatte, und weil die systematische Geringschätzung der “realistischen Bildung” in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik den Auslesemechanismus intensivierten.

Es waren schließlich die Naturwissenschaftler und Techniker, die das starre, dreigliedrige Schulsystem Ende des 19. Jahrhunderts unter Druck setzten: Industrialisierung und die herausragenden wissenschaftlich-technischen Leistungen der Deutschen zwangen die Obrigkeit zu Maßnahmen, die die Durchlässigkeit der Schule erhöhten. Es entstanden Realgymnasien und Oberrealschulen, die wie das grundständige Gymnasium (=humanistisches Gymnasium) zum Reifezeugnis führten und das Studium erlaubten.

In dieser Zeit geriet auch das Humboldtsche Bildungsideal unter Druck: Aus dem Londoner Exil kritisierte ein deutscher Philosoph aus Trier in seinen Schriften die einseitige Sichtweise Humboldts und forderte “polytechnischen Unterricht” für die Menschen. Es sei klar abzusehen, daß die kapitalistische bürgerliche Gesellschaft in eine dauerhafte Phase des raschen technologischen Fortschritts eintreten werde. Das Bildungssystem könne diesen Prozeß nicht ignorieren, sondern müsse den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht dem geisteswissenschaflichen Unterricht gleichstellen und berufliche Lehrstoffe in den Unterricht einfließen lassen.
Andere Stimmen wurden laut, die das dreigliedrige Schulsystem des Kaiserreichs als veraltete “Paukschule” analysierten. Die Talente der Schüler würden systematisch ignoriert und unterdrückt, um die Kinder schließlich in die Bahnen von körperlicher Züchtigung und blindem Gehorsam zu pressen.

Aus diesen kritischen Einzelstimmen entwickelte sich zu Beginn der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts, als der Erste Weltkrieg das Kaiserreich verschlungen hatte, die Bewegung der Reformpädagogik. Das zentrale Anliegen der unterschiedlichen reformpädagogischen Strömungen war die Abkehr von der reaktionären Schule des Kaiserreichs. Die Alternative sollte die “deutsche Einheitsschule” sein, die vor allem bei den sozialdemokratischen und sozialistischen Reformpädagogen ein wichtiges politisches Ziel war.
Die Weimarer Republik bewegte sich allerdings bildungspolitisch langsam, weil sie nie die konservativen Strukturen und Seilschaften des Kaiserreichs überwinden konnte. Reformschulen blieben Einzelfälle. Die verschiedenen Reformpädagogen wirkten kaum zusammen, so daß das dreigliedrige Schulsystem unangetastet blieb.
Moderner Lehrstoff und liberales Denken flossen in das öffentliche Schulsystem nur durch die Lehrpläne ein. Die erhoffte geistige Erneuerung fand praktisch ausschließlich an den Universitäten und im Wirkungskreis der Intellektuellen (Kunst und Kultur, Forschung) statt.

Die wichtigsten Modifikationen am gegliederten Schulsystem zu Zeiten der Weimarer Republik:

– Die Errichtung der verbindlichen 4jährigen Grundschule
– Die weitere Aufgliederung des ursprünglich dreigliedrigen Schulsystems (Oberschule, Aufbauschule)
– Die Wortschöpfungen Unterstufe-Mittelstufe-Oberstufe
– Der Aufwind moderner Fremdsprachen

Unter der faschistischen Diktatur Hitler-Deutschlands wurde das dreigliedrige bzw. in der Oberstufe fünfgliedrige Schulsystem aufrechterhalten und weiter im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie differenziert.

Schon vor Kriegsende beschlossen die Alliierten nach der Befreiung der Deutschen vom Hitlerfaschismus die weitreichende Reorganisation des deutschen Bildungssystems. Die Siegermächte kannten aus dem eigenen Land alle zumindest Gesamtschulsysteme und wollten in ihrer Besatzungszone jeweils ihre Gesamtschulvariante etablieren.

Das scheiterte, besonders im erzkonservativen Süden Deutschlands, schon im Ansatz. Das dreigliedrige Schulsystem, besser: das gegliederte Schulsystem, erfuhr auf dem Territorium der späteren BRD eine vollständige Restauration in die Form, die es zum Ende der Weimarer Republik besaß.
Die Bildungshoheit ging zurück an die Bundesländer, der Lehrstoff wurde grundlegend geisteswissenschaftlich ausgelegt, Fächer wie Mathematik, Physik, Chemie etc. verloren an Bedeutung, die Oberstufe des Gymnasiums wurde in ein Kurssystem überführt, länderübergreifend “koordiniert” die Kulturministerkonferenz die bundesrepublikanische Bildungspolitik. In den 60er Jahren erfolgte eine Umwandlung der hundert Jahre alten Volksschule in die Hauptschule.

Die zentrale Maschine des gegliederten Schulsystems, die früh einsetzende sozial selektive Dreigliedrigkeit, ist inzwischen mehr als 150 Jahre alt und treibt das deutsche Schulwesen unverändert wie auf Schienen… tja, definitiv nicht in die richtige Richtung.

Rock zieht an in Schierling 2010

 

Openair am Rathausplatz am 17. Juli 2010 von 15 Uhr bis der Regen kam

Am Tag als der Regen kam, langersehnt, heißerfleht,

auf die glühenden Felder, auf die durstenden Wälder.

Am Tag als der Regen kam, langersehnt, heißerfleht,

da erblühten die Bäume, da erwachten die Träume,

und das Openair der Bürgerliste soff ab.

 

Stimmen der anderen:

my space

 

Hier erste Bilder:

 

 

Bürgerliste beantragte Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Dächern

Bürgerliste beantragte Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Dächern

 

Auf Antrag der Bürgerliste befasste sich der Marktgemeinderat mit dem Thema Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Dächern. Konkret ging es um die Dächer der Schule, der Mehrzweckhalle und des Bahnhofs Eggmühl. Die Verwaltung sah bedenken hinsichtlich der Schule. Die Gemeinde hätte schon Mal darüber entschieden und aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Diese Bedenken hält Marktrat Dr. Straßer für nicht nachvollziehbar und falsch. Mittlerweile gibt es in anderen Bundesländern Förderprogramme für Anlage auf Schulen und in Österreich gibt es ein Programm der Bundesregierung „5000 Schulen“, ebenso ein Förderprogramm für PV-Anlagen. Auch bei uns im Landkreis haben etliche Schulen diese Anlagen auf dem Dach.

Der Gemeinderat hat erfreulicherweise unseren Antrag befürwortet. Die Verwaltung hat jedoch eine Stellungnahme des Kreisbrandrates als Voraussetzung für eine Anlage auf dem Dach der Schule zur Bedingung gemacht. Wir gegen davon aus, dass die Stellungnahme dem Stand der Technik entspricht und die PV gebaut werden soll. Falls nicht werden wir nachsetzen.

Unser Antrag wurde notwendig, da seit unserem ersten Antrag –hier wurde das Dach der Kläranlage mit einer Bürger-PV bebaut- keine weiteren Aktivitäten des Kommunalunternehmens erfolgten.

Ergebnis:

Im April 2011 werden auf dem Feuerwehrhaus in Eggmühl und auf den Umkleideräumen der  Mehrzweckhalle Photovoltaikanlagen installiert.

Ebenso wie bei der Anlage auf der Kläranlage können sich Bürger der Gemeinde Schierling beteiligen.

 

 

Die Bürgerliste Schierling besichtigt den Hunderwasserturm

Die Bürgerliste Schierling besichtigt den Hunderwasserturm

Riesengroßen Andrang fand ein Ausflugsangebot an die Bürger der Gemeinde Schierling zur Besichtigung des Abensberger Hundertwasserturms.

Nach der Ankunft im Haupthaus der Brauerei Kuchlbauer wurden die Bürgerlistler während einer Führung durch das Innerste der Brauerei in die Geheimnisse der Braukunst und der Bierzwerge eingeweiht. Interessante Auslegungen zu Leonardo da Vincis Bildnis „Das letzte Abendmahl“ wurden den Schierlingern ebenso, wie die Entstehungsgeschichte des Hundertwasserturms erläutert.

Großes Staunen gabs bei der Besteigung des Hundertwasserturms, mit seinen großen und kleinen Erkern, goldenen Dächern, bunten Mauern und wuchernden Bäumen und Sträuchern. Erstaunen gabs auch bei der Besichtigung der Weißbierglas-Sammlung, konnte doch so manches Glas einer alten Brauerei gefunden werden. Das ganze Bauwerk ist ein Märchenturm, ganz im Sinne des Künstlers, jedoch immer in Anlehnung an die Braukunst. Bei der anschließenden Einkehr ins Schierlinger Bräustüberl wurde noch lange über den Hundertwasserturm diskutiert.

Fotos: Markus Englbrecht

Versammlung 9. April 2009

 

Versammlung der Bürgerliste am 9. April 2010 im Gasthaus Bräustüberl

 

Bürgerliste macht Vorschläge für die Lenkungsgruppe – Der Gemeindehaushalt wurde beraten- Im Juli gibt es wieder ein Openair am Rathaus

Schierling. Mehr als 30 Personen drängten sich in das Nebenzimmer des Bräustüberl zu einem Informationsabend der Bürgerliste. Neben dem Haushalt der Gemeinde diskutierten die Mitglieder und einige Gäste über eine Ideenaktion, die 20 Mitglieder am Karsamstag für die gesamtörtliche Entwicklung veranstaltet hatten.

Dr. Straßer stellte 90 Minuten lang den Haushalt der Gemeinde vor. Anhand eines Beamers konnten alle Anwesende direkt jeden Haushaltsansatz sehen und diskutieren. Die Daten hatte der Kämmerer Adolf Wallner erfreundlicherweise zur Verfügung gestellt. Straßer erklärte den Aufbau des Gemeindehaushalt, der nicht unbedingt einfach zu verstehen sei. Die kamerale Buchführung gebe es nur noch bei der öffentlichen Hand, viele Kommunen steigen nun auf die kaufmännische Buchführung um. Die einzelnen Ansätze wurden teilweise kontrovers diskutiert. Viele waren überrascht wie hoch zum Beispiel die Reinigungskosten in den Schulen sind, wie viel für Heizung, Strom und allgemein für den Unterhalt ausgegeben werden. Insbesonders die Heizkosten der einzelnen kommunalen Gebäude wurden kritisiert. Als die Gewerbesteuer noch reichlich geflossen sei, hätte man auf die energetische Sanierung der Gebäude setzen müssen. Diese Aufgabe sollte nach Ansicht der Mitglieder in den nächste Jahren Vorrang haben. Die Gemeinde müsse hier Vorbild sein und man kann es sich nicht leisten das Geld aus den Fenster zu heizen. Die Ausgaben für Werbemittel seine recht hoch. Man fragte sich ob das daran liegt, dass in letzter Zeit eine Flut von Hochglanzprospekten der Gemeinde ins Haus flatterten, die zwar informativ seien aber eigentlich niemand brauche und eine Menge koste. So sei zum Beispiel vor kurzen ein Hochglanzflyer als Einladung zur Planungswerkstatt in jedem Postkasten gelegen. Zur Veranstaltung in der Mehrzweckhalle (!) seien dann jedoch nur 15 Leute gekommen, der Rest war aus dem Rathaus oder waren Architekten. Der Verwaltungshaushalt sei mit den Vorjahren gleich, Einsparungen seien nur dort zu erreichen wo die Voraussetzungen geändert werden. Bei den Heizkosten durch zusätzliche Verbesserung der Dämmungen oder beim Strom. Zum Beispiel solle man hier prüfen inwieweit LED-Lampen, die schon in anderen Gemeinden im Einsatz seien, als Straßenbeleuchtung verwendet werden könnte. Ausgaben, wie zum Beispiel die für die Badefahrten, wurden begrüßt. Das kommt uns wesentlich billiger als ein eigenes Bad, meinte Dr. Straßer. Die Wasserversorgung und die Kläranlage müssen kostendeckend arbeiten, sagte Rudi Eisenhut, die Friedhofsgebühren seien nicht kostendeckend, jedoch müssten sie dies auch nicht. Interessant wurde es bei den geplanten Investitionen. Es gab unterschiedliche Ansichten darüber, ob sich bei einem eventuellem Engagement für den Umbau der Brauerei sich die Gemeinde beteiligen sollte. Fast alle Mitglieder und Gäste würden es begrüßen wenn das Gebäude architektonisch verbesserte werden würde und möglicherweise Räume für eine wünschenswerte Kleinkunstbühe entstünden. Ob sich jedoch die Gemeinde finanziell beteiligen sollte wurde different betrachtet. Ausgaben für die „Jesutitenmeile“ wurden jedoch einhellig abgelehnt. Natürlich wäre es sinnvoll bei entsprechender Finanzlage diese Gebäude zu erhalten, aber daran sei bei der Kassenlage nicht daran zu denken. Es gäbe wahrlich wichtigeres. Erstaunlich war auch, dass ein Bushäuschen mir 20.000 € angesetzt wurde. Nach 90 Minuten wurde die immer hitzigere Diskussion um das „liebe Geld“ abgebrochen. Einig waren sich die Zuhörer, dass es einmal sehr interessant war ein Haushalt zu sehen und wie die Zahlen zustande kämen.

Vorstand Pedolzky stellte vier große Pläne von Schierling vor. Rund 20 Mitglieder hatte auf Anregung von Rudi Eisenhut einen ganzen Nachmittag damit zugebracht ihre Vorstellungen für die Veränderungen des Marktkerns einzubringen. Zwar hatte die Gemeinde bereits eine öffentliche Planungswerkstatt veranstaltet, zu der jedoch nur 15 Personen gekommen seien. Die Bürgerliste wolle die eigenen Vorschläge als Ergänzung zu dem von der Gemeinde erbrachten sehen und nicht Konkurrent. Pedolzky zeigte eine methodisch beeindruckende Präsentation der Vorschläge. Zum Beispiel hatten die Planer Ideen wie eine Bürgerturbine an der Laber oder einen öffentliche Gemüsegarten für Bürger, die keine Möglichkeit dafür hätten. Breiten Raum nahm die Diskussion über die Radwege ein, um die sich Jörg Grimminger kümmerte. Wünschenswert sei ein Radweg zum Lidl, der nicht über den Köck´nberg führt. Auch dieser Vortrag musste nach einer Stunde mit viel Applaus wegen der knappen Zeit abgebrochen werden.

Die Absicht der Gemeinde, das MUNA-Mahnmal, eine Bombe von ca. 4 m Höhe am Gedenkstein aufzustellen, wurde von allem Anwesenden abgelehnt. Für eine Fliegerbombe noch dazu im Ort, habe man kein Verständnis. Wegen des großen Erfolges und weil schon einige Bands nachgefragt hätten, wolle man Mitte Juli die zweite Ausgabe von „Rock zieht an“ am Rathausplatz veranstalten. Dazu wurde ein Arbeitskreis gebildet. Alle Bands die mitmachen wollen, sollen sich bei der Bürgerliste melden. Am Ende ging Rudi Eisenhut noch auf die „fremden Feder“ , ein Vorwurf der SPD, ein. Dr. Straßer meinte, die Parteien, noch dazu die von der Opposition, sollten sich nicht öffentlich wegen Kleinigkeiten kritisieren. Eisenhut meinte die Fakten kann man ja für Interessierte in die Homepage stellen. Claudia Buchner wird für die Mitglieder und die Bürger Busfahrten zum Gillamoos organisieren. Am Samstag sei die Fahrt zum Hunderwasserturm. Pedolzky bedankte sich bei den erfreulich vielen Gästen und schloss den offiziellen Teil.

Jahreshauptversammlung 2010

Jahreshauptversammlung der Bürgerliste am 26. März 2010 im Gasthaus Bräustüberl

Bürgerliste will Gas geben

Schierling. Zur ersten Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen konnte Vorstand Pedolzky im vollen Nebenzimmer im Bräustüberl neben den zahlreichen Mitgliedern auch Gäste begrüßen. 2. Vorstand Fred Müller erinnerte in seinem Rechenschaftsbericht an die Bürgerlistenbusse zum Gilamoos, die allen Bürgern angeboten und auch zahlreich angenommen wurden. Für die Idee und der Organisation dankte er Claudia Buchner. Die Herausgabe der „Laberbläschn“ (mit sch und nicht Laberbläs-chen, wie manche Nichtbayern gelesen hatten) war ein voller Erfolg. Neben wenigen konstruktiven Kritiken habe man überwiegend Lob und Zustimmung erfahren. Trotzdem würden bei der nächsten Ausgabe einige redaktionelle Änderungen vorgenommen. Erfreulich sei, dass die Kosten der Zeitung von den Mitgliedern selbst geschultert wurden. Im „Sog der Zeitung“ seien auch die Seitenaufrufe auf der Homepage der Bürgerliste „explodiert“. Ohnehin sei die Homepage die aktuellste der Schierlinger Parteien.

Claudia Pedolzky als scheidende Kassiererin erfreute die Mitglieder mit einem passablen Kontostand der Kasse. Mit dem Geld könne man in diesem Jahr wieder daran denken ein Open-air für Schierlinger Bands am Rathausplatz durchzuführen.

Walter Pedolzky schlug dann Rudi Eisenhut zum Wahlvorstand auf, der die Wahl zusammen mit Gabi Hausler und Uschi Schleppüber durchführte. Eisenhut bat die Mitglieder um Vorschläge für alle Posten und die Bereitschaft der Mitglieder sich auch zur Verfügung zu stellen. Eine echte Wahl habe man nur dann wenn es eine Auswahl gäbe. Eine Wahl der Bürgerliste dürfe nichts mit einer „Volkskammerwahl“ zu tun haben. Dies nahmen sich die Mitglieder anscheinend zu Herzen, denn das Kandidatenkarussell ging richtig los. Erster Vorsitzender wurde erneut Walter Pedolzky. 2. Vorsitzender wurde diesmal Jörg Grimminger, der bisherige Schriftführer Heinz Winter setzte sich gegen seine Mitbewerber durch und Kassiererin wurde die „Bankerin“ Claudia Buchner. Nachdem fast alle Mitglieder in der Vorstandschaft mitmachen wollten, wurde durch Beschluss die Zahl der Beisitzer auf 10 erhöht: Fred Müller, Marktrat Dr. Hans Straßer, Claudia Pedolzky, Achim Michalke, Helmut Kolbinger, Helmut Schleppüber, Marktrat Rudi Eisenhut, Höpfl Tobias, Toni Parzefall und Stefan Lichtenegger. Als Kassenprüfer wählten die Mitglieder Fred Müller, Toni Parzefall und Rudi Eisenhut. Dieser schlug der Versammlung auch die Entlastung der Vorstandschaft vor, was einstimmig erfolgte.

Walter Pedolzky gab einen Ausblick auf die Aktivitäten der Bürgerliste. Der Gillamoosbus werde auf alle Fälle wieder fahren. Die „politischen Frühschoppen“ in den Dörfern, die nicht nur informativ waren sondern jedes Mal recht gemütlich, wolle man fortsetzen. Wobei es zur Diskussion kam ob die Bürgergespräche nicht besser abends durchgeführt werden sollten. Die „Laberbläschn“ werde wohl eine 2. Ausgabe erfahren, wobei die Redaktion einige Änderungen vornehmen wird. Die Texte sollen kürzer, prägnanter und aktueller werde. Die Schrift müsse größer werden und die Bilder sachbezogen. Einig waren sich alle, dass das Open-air „Rock am Rathaus“ wieder veranstaltet werden sollte. Zum einen habe man schon einige Anfragen der Schierlinger Bands und zum Anderen haben die Mitglieder „richtig Lust“ auf das Konzert. Grundsätzlich wolle man Schierlinger Band oder Bands in denen Schierlinger mitspielen. Zudem wolle man auch versuchen Bands zu bekommen, in denen ältere Musiker aus Schierling losrocken können. Den Bericht aus dem Rathaus werden die Gemeinderäte egelmäßig auch in diesem Jahr für die Mitglieder und interessierte Bürger geben, wobei die beiden auch das berichten sollen, was nicht in der Zeitung steht. Pedolzky forderte alle auf, nicht auf dem jetzigen Stand zu verweilen. Ins besonders müsse man um neue Mitglieder werben, vor allem junge Menschen ansprechen. Dabei habe die Bürgerliste den Vorteil parteipolitisch keine starren Ideologien anzuhängen. Die Homepage sei zwar aktuell, meinte Rudi Eisenhut, jedoch das Design sei etwas langweilig. Nach der Diskussion über aktuelle kommunale Themen schloss Pedolzky die Versammlung und bedankte sich bei allen Bürgerlistlern für ihr ungebrochenes Engagement.

 

 

Bürgerliste hat Gewicht in der Kommunalpolitik

Neue Gruppierung zufrieden: Viele Anträge wurden gestellt, die Meinung ihrer Gemeinderäte findet Gehör.

Mittelbayerische Zeitung vom 20.3.2010

Schierling. Vor einem Jahr wurde die “Bürgerliste Schierling” gegründet. Jetzt zog die Liste bei ihrer Jahresversammlung Bilanz ihrer Arbeit und berichetet über die Ereignisse des letzten Jahres. Gleich zu Beginn des Abends wurde durch Prof. Erich Gohl, der großen Anteil am entstehen der 1. Ausgabe der Laberbläschn hatte, diese von ihm vorgestellt. Da nicht alle Internet schauen, war die Idee geboren worden, eine übersichtliche Zeitschrift zu verfassen, die alle Mitbürger in die Hand nehmen können. Nach einigen Sitzungen war der Titel beschlossen und durch die Ruhe und das know how von Robert Sperl konnte das Layout erstellt werden. Die Finanzierung war durch Spenden schnell gesichert und Artikel wurden durch aktive “Bürgerlistler” mit Freude demokratisch, objektiv, hinterhältig, informativ und kommunal verfasst. Die gelungenen Fotos stellte Erwin Huber Junior zur Verfügung und für die Karikaturen sorgte zur Freude aller Prof. Erich Gohl, was ihm mit Applaus gedankt wurde.Wie fast genau vor einem Jahr versprochen, informierten die Marktgemeinderäte Rudolf Eisenhut und Dr. Hans Strasser über ihre Tätigkeit im vergangenen Jahr. Eisenhut sagte, dass verschiedene Anträge im Marktgemeinderat eingereicht worden seien. Zum Beispiel wurde beantragt, eine gentechnikfreie Gemeinde zu schaffen, was im Gemeinderat mehrheitlich angenommen wurde. Ein Erlass für eine Förderrichtlinie für energetische Verbesserung an privaten Wohnbauten wurde ebenso beantragt wie der Bau einer Bürgersolaranlage, an der sich alle Bürger beteiligen können. Ein weiterer Antrag der Bürgerliste befasste sich mit der Möglichkeit, Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern anzubringen; ferner beantragten die Liste ein Klimaschutzkonzept für die ganze Gemeinde. Das Bushäuschen bei der Brauerei sei aufgrund dauernder Nachfragen der Bürgerliste verbessert worden. Eisenhut berichtete auch darüber, dass sich bei der Haushaltsdebatte ein großer Einbruch der Gewerbesteuer herauskristallisiert habe, die Wassergebühren leicht angehoben wurden, im Vergleich zu anderen Gemeinden aber immer noch erschwinglich wären. Ebenso war die Gründung des Kommunalunternehmens ein Thema. Dr. Strasser berichtete weiter über die Diskussionen um eine Ganztagsschule, die aber nur auf wenig Interesse stieß. Die Bürgerliste will nach eigenen Angaben eine gebundene Ganztagsschule. Auch wurde berichtet über die Neuorganisation der Volksschulen in der Marktgemeinde Schierling, wobei nun die Dr. Rudolf-Hell-Schule in Eggmühl mit ihrem bisherigen Namen zur Schule Schierling gehört. Im Oktober 2009 habe man nach einem Hochwasserschutz für Pinkofen gesucht und dann die Lösung mit Rückhaltebecken gefunden. Eine vorgeschlagene Flurbereinigung habe kein Gehör gefunden. Im Januar 2010 stand dann auch die Renovierung des alten Schulhauses im Marktgemeinderat zur Entscheidung, was bei Eigenmitteln rund 123 000 Euro erfordert. Auch die Bürgerliste stimmte zu. Die Einwände der Bürgerliste, eine Pelletheizung einzubauen und die Nutzung für alle Vereine zu ermöglichen, wurden berücksichtigt. Nach den letzten Informationen sei das Muna-Gelände weiterhin im Eigentum der Bundesrepublik und nachdem noch keine interessanten Angebote eingegangen seien, werde es zu einer weiteren Ausschreibung kommen. Für die Lenkungsgruppe gab es eine Auftakt-Veranstaltung, wo bekannt wurde, dass das Brauereigelände in Schierling im Hundertwasser-Stil gestaltet werden könnte. Im Anschluss ließen die Zuhörer den Abend mit angeregten Diskussionen ausklingen.

Tourismus in Schierling

Tourismus in Schierling

 

Man mag das Wort „Tourismus“ in Verbindung mit Schierling nur ungern in den Mund nehmen, denn unserer Region mangelt es an wirklichen Attraktionen wie Berge, Seen  oder historischen Glanzpunkten die als Anziehungsmagneten dienen könnten. Somit wird für Schierling der wirtschaftliche Faktor „Tourismus“ nur eine untergeordnete Rolle spielen können. Trotz alledem wird auf politischer Ebene immer wieder gefordert, die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen zu verbessern, um denTourismus zu fördern.Was mich dabei erstaunt, ist, wie bei all diesen Diskussionen unentdeckt bleiben kann, dass Schierling

touristisch durchaus etwas zu bieten hat.

Durch Schierling führt der „Große Laaber-Radweg“, der unter Radtouristen auch „Tour vom Hopfengarten zur Donau“ genannt wird und durchaus sehr beliebt ist. Der „Große Laaber-Radweg“ führt übereine Länge von 80 Kilometern von Volkenschwand in der Holledau bis Straubing. Da man sich hier auf Radwegen und Nebenstraßen im ebenen Flusstal bewegt, ist die Tour mit keinen größeren Anstrengungen verbunden. Somit ist er besonders geeignet für Familien mit Kindern und auch ältereMenschen.Schierling ist der größte Ort im Laabertal, durch den die Laaber direkt fließt, und liegt ziemlich genau in der Mitte der Strecke dieses Radweges. – Für viele sicherlich eine Überlegung wert, an diesem Ort eine größerer Rast einzuplanen bzw. zu übernachten. Das Echo des Vorsprungs hat Schierling mittlerweilen weit über welche Grenzen auch immer bekannt gemacht und ausgehungerte sowie erschöpfte Radfahrer werden erwartungsvoll die Gemeindegrenze passieren.

Am Ortseingang überquert man den Allersdorfer Bach, dabei wundert sich der routinierte Radwanderer, warum der Radweg nicht diesem folgt, sondern  nun gerade über einen steilen Berg die Waldstraße hinauf bis zur evangelischen Kirche führt. Erwartungsvoll, in der Hoffnung die Verantwortlichen werden sich dabei schon etwas gedacht haben, nimmt er mit seinem schwer bepackten Drahtesel diese Hürde. Bei der evangelischen Kirche angelangt, wird er nun bergab über die viel befahrene Allersdorferstraße bis zu Hauptstraße geleitet.

Spätestens beim Versuch die Hauptstraße zu überqueren wird der Radtourist den Gedanken

„Ich bin hier unerwünscht“ nicht mehr loswerden. Am Rathausplatz angekommen dürften auch hartgesottene Radler die Lust auf eine Pause verloren haben und das Heil in der Flucht suchen.Dies könnte wohl auch der Grund dafür sein, dass sich der Radtourist so selten in Schierling zeigt.

Was gute Radwege ausmacht sind:

          Streckenführung fernab von viel befahrenen Straßen bzw. Hauptverkehrswegen.

          Überdachte Rastmöglichkeiten in ruhiger beschaulicher Umgebung.

          Informationstafeln über den Ort, an dem man sich aufhält.

(Geschichte, Sehenswürdigkeiten, Gastronomie etc.)

          Informationen über Flora und Fauna entlang von Landschaftsschutzgebieten.

Keiner dieser Punkte wurde in Schierling berücksichtigt.

Schon mehrmals hat die Bürgerliste auf diesen Missstand hingewiesen, stieß jedoch immer auf taube Ohren. Anscheinend sind kostenlose Hinweise mündiger Bürger unattraktiv, erst eingebettet in einen teuren Stadtmarketingprozess entfaltet die Veränderung ihren wahren Glanz.Es bleibt zu hoffen, dass die Lenkungsgruppe „Tourismus und Gastronomie“ diese Chancen und Möglichkeiten erkennt und sich nicht von dem arroganten Vorsprungswahn  infizieren lässt.Erst wenn wir den Menschen die uns besuchen gastfreundlich, rücksichtsvoll, interessiert und offen begegnen, werden sich diese auch wohlfühlen und sich gerne an eine schöne Zeit in Schierling erinnern.

 

 

Schläft der Vorsprung ein?

Schläft der Vorsprung ein?

 

 

Das abgelaufene Jahr 2009 war für den Markt Schierling und für seine Einwohner eins der ereignisreichsten in seiner jüngeren Geschichte. Die Schlacht bei Eggmühl wurde von über 800, zumeist Laiendarstellern nachgestellt und war mit über 12000 Besuchern außerortentlich gut besucht; die erste Mannschaft der Kicker des TV-Schierling stieg in die Landesliga-Mitte auf; beim 2.Rockevent auf dem Rathausplatz suchten, lt. Aussage unseres Bürgermeisters, über 2000 begeisterte junge Menschen den Platz des himmlischen Friedens (China-Pflaster) auf; das kurz darauf folgende Labertalfestival verlief, diesmal ohne einer massiven Polizeipräsenz, wie immer in gewohnt friedlicher Volksfestmanier ab, die geplante Biogasanlage rief eine kaum geglaubte real existierende der Bevölkerung innewohnende Organisationskraft hervor, die das geplante Vorhaben letztlich, zum Bedauern vieler Landwirte, vorerst zum Scheitern brachte und das im Dritten Reich angelegte Munitionsdepot wurde endgültig aufgelöst. Das sind sicherlich einige der wohl auffälligsten Geschehnisse die im letzten Jahr in der Gemeinde für Gesprächsstoff gesorgt haben und sich in den Köpfen vieler Bürger auf ihre Festplatten eingebrannt haben. Ein anderes Ereignis indess, weit weniger spektakulär, jedoch nicht weniger wichtig, scheint ob dieser vordergründig so wichtigen  Themen völlig in den Hintergrund gedrängt worden zu sein. Es handelt sich hierbei um die Gründung eines Kommunalunternehmens durch die Marktgemeinde Schierling. Die Gründung dieses Kommunalunternehmens wurde 2008 wg. der von der Bürgerliste Schierling angeregten Installationen von Photovoltaikanlagen auf gemeindeeigenen Dächern, von den festanstellten Vor- und Nachdenkern Christian Kiendl und Fritz Wallner angedacht, vom Gemeinderat befürwortet und im Jahr 2009 tatsächlich auch verwirklicht. Der eigentliche Sinn des Unternehmens sollte sein, auch solchen Bürgern, die nicht im Besitz von eigenen Gebäuden mit entsprechend zu diesem Zweck geeineten Dächern sind, eine Möglichkeit anzubieten, sich an der Erichtung einer klimaschonenden PV-Anlage, die ganz nebenbei auch vom wirtschaftlichen Standpunkt her für diese Personengruppe interessant ist, zu beteiligen. Angeblich hat auch die CSU bereits im Juni 2008 einen Antrag zur Erichtung von PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden gestellt, hierbei handlelt es sich aber scheinbar um einen Tarnantrag, da er bis jetzt völlig unsichtbar geblieben ist. Trotzdem ist nur allzu lobenswert, daß nun im letzen Jahr eine solche stromerzeugende Anlage auf den Dächern der Kläranlagengebäude errichtet werden konnte. Finanziert wurde die Anlage nun, wie bereits beschrieben, ausschließlich von privaten Investoren aus der Gemeinde, die mit ihren finanziellen Beteiligungen das Vorhaben ermöglicht haben. Nun kann man sich denken, wenn man so will, wie toll und fortschrittlich unsere Gemeinde doch wieder mal ist und in welch riesigen Schritten der Vorsprung hier ausgebaut worden ist. Man kann sich aber ebenso denken, ja wars das schon wieder, kommt da noch was und wie geht die Geschichte weiter. Man kann sich den Eindruck kaum erwehren, daß die Sache nicht mehr weiter verfolgt wird, weil das dafür erforderliche Interesse nicht vorhanden ist. Tatsache ist aber auch, daß Schierling in der Solar-Bundesliga deutschlandweit einen ausgezeichneten 41.Rang belegt und in Bayern wird unser Markt sogar an 24. Stelle aufgeführt. Dieser Umstand ist aber nicht den Aktivitäten dieses momentan untätigen Kommunalunternehmens zuzuschreiben, sonder den vielen selbstständig tätig gewordenen Landwirten, Gewerbetreibenden und Hausbesitzern aus Schierling und aus den angegliederten Ortsteilen, die frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt haben und, wenn auch vielfach nur aus wirtschaftlichen Erwägungen, warum auch nicht, ganz nebenbei diesen schönen Rang erreicht haben, auch wenn man sich dafür nichts kaufen kann. Für unseren Ort ist dieser Umstand mit Bestimmtheit nicht von Nachteil. Der Vorsprung auf diesem Sektor entspringt also aus vordringlich rein privaten Engagement. Die Fraktion der Bürgerliste hat daher nun einen Antrag eingereicht mit dem aufgezeigt wird, daß in und um Schierling noch viele geeignete Dachflächen zur Verfügung stehen um die Energie der Sonne zu nutzen. Erwähnt auf diesem Antrag sind z.B. die Schule in Schierling, die Mehrzweckhalle und das ehemalige Bahnhofgebäude, jetzt Feuerwehr, in Eggmühl. Diese teils großen Flächen stehen relativ vorteilhaft ausgerichtet zur Sonnenbewegung und sind nicht beschattet. Warum also nicht nutzen. Wegen der anhaltenden Finanzkrise der Kommune sollten Maßnahmen ergriffen werden, die dem Trend entgegen wirken. So bietet gerade die Erzeugung erneuerbarer Energien die Möglichkeit, die Kurve zu glätten. Die Finanzierung kann über eine Bürgerbeteiligung, gemäß dem Modell, das bei der Bürgersolaranlage “Kläranlage” Anwendung gefunden hat, geregelt werden. Bei nicht ausreichender Beteiligung der Bürgerschaft soll der Fehlbetrag durch die Kommune getätigt werden. Die genannten Flächen wurden bereits in der Gemeinderatssitzung vom 26.09.2008 behandelt aber nur die Anlage auf der Kläranlage mit einer Leistung von ca. 15kw wurde verwirklicht. Die Schule hat man dabei  mit der Begründung, daß die Sicherheit im Brandfall nicht eindeutig geklärt sei ausgeklammert. Die Gefahren für die Sicherheit im Brandfall sind allerdings schon länger bekannt. Diese bestehen aber in erster Linie nicht in erhöhten Gefahren für die sich in dem Schulgebäude aufhaltenden Schüler und Lehrkräfte, sondern für die im Brandfall tätig werdenden Rettungskräfte die zusätzlich gegenüber eines „normalen“ Brandfalles, der Gefahr eines Stromschlages ausgesetzt sind. Die auflaufenden zusätzlichen Gefahren sind also nicht höher als bei Anlagen die auf Dächern montiert sind, deren Gebäude eine andere Nutzung als einen Schulbetrieb besitzen. Wenn es um die Sicherheit der Schulkinder geht, dann gibt es viele Dinge die weitaus risikobehafteter sind. Man braucht nur an vielen Busfahrten zu denken, die eine sehr große Anzahl von Kindern während ihrer Ausbildung unternehmen müssen und dabei in oft völlig überbesetzten Bussen unangegurtet und teilweise stehend durch die Gegend gekarrt werden. Natürlich soll man verschiedene Gefahrenpotentiale nicht gegeneinander aufrechnen und auch die Sicherheit der Rettungskräfte, hier vornehmlich die aktiven Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren, sollte uns allen am Herzen liegen. Die Weichen für eine saubere Umwelt und eine gesicherte Energieversorgung müssen also jetzt gestellt werden und eine der Maßnahmen ist eben nun mal, unter vielen anderern geeigneten Ansätzen, die Photovoltaik. Es ist ja durchaus bekannt, daß in manchen Bevölkerungsteilen und auch von einigen Wissenschaftlern der Klimawandel abgestritten wird, aber es ist sowieso egal wie man zu dieser allgemeinen Verunsicherung steht. Eine unbestrittene Tatsache ist die totale Abhängigkeit von den immer knapper werdenden fossilen Energieträgern und somit abhängig von ausländischen Lieferländern, die uns den Preis diktieren den wir zu zahlen haben, ob wir wollen oder nicht. Nach Angaben des Bundesamt für Umwelt werden ¾ der primären Energieträger importiert. Die prunkvollsten Paläste und die höchsten Wolkenkratzer werden heutzutage in jenen Regionen gebaut die nicht wissen wohin mit den Unmengen an Petrodollars, die ihnen ständig wie ein nie zu versiegender Strom zufließen. Schon werden in diesen Ländern Stätdte geplant die völlig emmisionsfrei sein sollen. Wohlgemerkt, die wollen unser Geld aber keinen Schmutz. Einen Beitrag dazu kann auch unsere Marktgemeinde leisten und Möglichkeiten gibt es genug. Wenn auch die Biogasanlage nicht gebaut wird, so ist die Photovoltaik, die zumindest nicht stinkt, eine Alternative um einen sinnvollen Beitrag zu erbringen, vorausgesetzt man bleibt an dem Thema trotz der Neuregulierung der Solarstron-Förderung dran. Die Förderung für kleine Dachflächen bis 30kw beträgt zur Zeit 39 Cent pro ins Stromnetz eingespeiste Kilowattstunde und soll ab Juni um weitere 16% gekürzt werden, was aber kein Hinderungsgrund sein sollte weitere Anlagen zu errichten, da zu erwarten ist, dass die Anlagenpreise sich im gleichen Maßstab nach unten bewegen. Es gibt auch wieder Anträge über Freiflächenanlagen die an die Kommune gestellt worden sind. Ab Juni wird auch hier die Förderung gekürzt, und zwar um 15%. Für Ackerflächen soll die Förderung komplett gekappt werden. Es wird sicher interessant sein zu erfahren, wie mit diesen Vorhaben umgegangen wird. Dieser Artikel stellt mit Bestimmtheit nur eine kleine persönliche Ansicht über eine sehr komplexe Thematik dar und wird mit Sicherheit nicht von allen geteilt werden. Es soll nur aufgezeigt werden, daß ein ständig nach außen kolportierter Vorsprung mit sinnvollen Unternehmungen am Leben gehalten werden muß, um diesen Anspruch auch gerecht zu werden.

 

 

 

Schierling wird Hafenstadt

Schierling wird Hafenstadt

Sensationeller Entwicklung in der Lenkungsgruppe

Von unserem Kommunal-Korrespondenten Rudi Aconitum

Schierling. Mit einem Paukenschlag eröffnete der Bürgermeister die letzte Sitzung der Lenkungsgruppe für gesamtdörfliche Entwicklung in Schierling. Die Arbeitsgruppe „Natur, Umwelt und Tourismus“ hatte vorher beim Lenkungsgruppenleiter den epochalen Vorschlag eingebracht, die Laber ab dem Damm der B15 –neu- anzustauen. Dadurch würde ein Binnensee von ca. 148 km² und einer Länge von 16 km entstehen. Je nach Höhe der Dammkrone kann die Laber bis Laberberg oder Rottenburg angestaut werden.

Auf die Frage der Bürgerliste ob dadurch Langquaid geflutet werden müsse, entgegnete die Fraktionssprecherin der CSU, dass es sich eben um ein regional sehr begrenztes Einzelschicksal handelt. Wegen so kleiner „Unebenheiten“ darf es nicht scheitern. Geplant ist eine Hafeneinheit mit Verwaltungsgebäude, vermutlich wird man das Schloss dazu umbauen, und einem Yachthafen für solvente Interessenten aus Saudi-Arabien, Russland und Eggmühl. Der Kontaktbereichsbeamte der Polizei schlug vor, die Hafenpolizei und die Küstenwache im Bereich der Obermühle unterzubringen. Die für ihre Wirtschaftskontakte bekannten Freien Wähler erweiterte die Vorschlagsliste mit einer Tauch-, Segel- und Surfschulen. Der Geschäftsleiter des Marktes kündigte an, dass aufgrund der sensationellen Entwicklung, die ohnehin in keiner anderen Gemeinde so möglich wäre, da Schierling die beste Kommune auf der Welt sei, eine weitere Beratung durch ein externes Büro notwendig werden wird. Daraufhin musste ein Marktrat der Bürgerliste kurzzeitig ärztlich behandelt werden. Der andere Rat der Bürgerliste nutzte die kurze Ohnmacht seines Kollegen mit dem Antrag, Schierling müsse künftig „Port Schierling“ heißen. Da sich die CSU nicht sofort festlegen wollte, verwies man den Antrag auf einen noch zu gründenden Ausschuss, dessen Besetzung noch zu regeln sei. Grundsätzlich sei jedoch selbstverständlich, dass die gesamte Abwicklung einem  Kommunalunternehmen übertragen werde, die Geschäftsführung solle in der CSU zu Weihnachten verlost werden.

In der Mitte des „zentraleuropäischen Binnenmeeres“ könnte eine Insel entstehen, auf der man eine Stiftung für klerikal-politische Bildung ansiedeln könnte, vorzugsweise mit dem Namen „Jesuiteninsel“. Die Besetzung der Stiftung regelt die CSU aufgrund des Proporzes alleine, Namen wurden jedoch schon genannt. Der Vertreter des Bund Naturschutz wollte manifestiert haben, dass nur heimische Fische und keine „exotischen Dinge“ angesiedelt werden, höchstens einige Flussdelphine, weil die so putzig wären. Der Obmann des Bauerverbandes sah seinen Berufstand mit einer existenzvernichtenden Entwicklung konfrontiert. Der See müsse ausschließlich mit kommerziellem Fischfang genutzt werden, eine andere Nutzung wäre ein Angriff auf den Bauerstand und würde umgehen mit einer Seeblockade der Jesuiteninsel beantwortet. Der Bürgermeister erinnerte an dieser Stelle daran, dass er immer mit offenen Karten und mit der größtmöglichen Beteiligung der Bürger gehandelt habe. Dies könne sein Geschäftsleiter bestätigen.

Diese Aussage nahm der umtriebige Sprecher der BI „Holzhaussiedlung gegen alles“ zum Anlass, darauf mit Nachdruck hinzuweisen, dass die Bürger im Süden schon die neue B 15 und die tiefstehende Abendsonne  hinnehmen müssen. Jetzt müsse man auch noch mit Tsunamis und schweren Seegewittern rechnen. Zudem wisse er aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen, dass in der versunkenen Muna dann Plutonium verklappt würde. Umgehen wurde mit einer Unterschiftenliste begonnen. Aus dem Ausschuss „Kultur und dem ganzen Rest“ kam die Anregung die Hafeneinfahrt mit einer riesigen Gans, ähnlich dem Koloss von Rhodos oder dem Löwen in Lindau, zu versehen. Den Entwurf könnte ein Schierlinger Kunstprofessor erstellen, was auf erbitterte Ablehnung der konservativen Fraktion traf. „Niemand bekommt hier eine Arbeit, der bei Bürgerversammlungen eine eigene Meinung hat“, war der Konsens. Ein bissiger Vertreter des Hundevereins legte klar, dass bei Fuß eine Seehundeausbildungsabteilung gegründet wird. Die Feuerwehr beantragte umgehend einen Seenotrettungskreuzer und ein  Feuerschiff.

Die Rumpffraktion der SPD sah sich von der Entwicklung überrollt und wollte erst ein Mal einen Mitgliederentscheid durchführen. Der Vertreter der „Partei der Parteilosen -PöaPö-“ rief gereizt „welche Mitglieder denn“ dazwischen. Der Vorsitzende des Schulfördervereins sah die Chance, die Hauptschule nicht nur als Mittelschule sondern auch als FOS für „Nautische Navigation“ und Gesamthochschule für „Maritime Wissenschaften“ attraktiver zu machen. Dies bestätige ein weiteres Mal die Richtigkeit der bayerischen Schulpolitik. Die Besitzerin eines Vollmondwasserherstellungbetriebes will prüfen, ob diese Entwicklung ihrem Image schaden könne. Wenn ja, könne sich Port Schierling das Port in die Haare schmieren oder man verlege den Betrieb in einen Ort, der immer Vollmond habe. Der Heimatverein will recherchiert haben, dass in der oberen Au bereits die Römer gegen die Langobarden Seeschlachten geschlagen hätten. Man wolle umgehend einen historischen Verein zu diesem Thema gründen. Der Gesangsverein sah nun die Zeit für einen Shanty-Chor „die lustigen Argonauten“ gekommen.

Ein hiesiger Geschäftsmann hatte sofort die Vision eines exklusiven Motorbootrennclubs für Millionäre und Ex-Manager, also Opfer der Weltwirtschafskrise, mit Clubhaus in der Muna. Die Vertreter der BI und des Bund Naturschutz sagten spontan unisono „nur über meine Leiche“. Worauf der Geschäftsmann diese Auflage für machbar hielt.

Mehrheitlich wurde dann der Beschluss gefasst, den Vorschlag dem Gemeinderat zum Abnicken zuzuleiten. Im anschließenden Nachtarocken im Bräustüberl wurde noch heftig über Fischfangquoten gestritten und über den Standort einer Seeigelzuchtstation diskutiert.

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