Mitgliederversammlung 23. Jan 09
Bürgerliste: Schierling soll gentechnikfreie Gemeinde werden
Bericht von der Mitgliederversammlung der Bürgerliste am 23. Januar 2009 im Gasthof Aumeier
Schierling. In der ersten öffentlichen Mitgliederversammlung der Bürgerliste in diesem Jahr konnte Vorstand Walter Pedolzky zahlreiche Gäste begrüßen. Im Mittelpunkt des Abends stand ein Rückblick über die Tätigkeiten der beiden Markträte im Gemeinderat. Rudolf Eisenhut schilderte vom „ Einzug ins Rathaus“ , von der Diskussion über die geplante Biogasanlage bis zum Beschluss über das neue Altersheim. Die Fraktion habe zusammen mit den Freien und der SPD gleich mit einem gemeinsamen Antrag erreicht, dass die Gemeinderäte die Sitzungsunterlagen eine Woche vorher zur Verfügung stehen und nicht erst kurz vor der Sitzung. Eisenhut begrüßte, dass der neue Bürgermeister der Bürgerliste mit zwei Räten den Fraktionsstatus zugestanden hatte, jedoch sei es bedauerlich, dass gleichzeitig der wichtige Ausschuss für wirtschaftliche Entwicklung von der Mehrheitsfraktion mit Unterstützung der SPD so verkleinert wurde, dass die Bürgerliste keinen Sitz erhielt. Die Arbeit im Gemeinderat sei überwiegend von Sachthemen geprägt und meistens komme es zu einer Übereinstimmung der Räte. Allerdings sei die Bürgerliste grundsätzlich dafür zuerst die Aufgaben der Daseinsfürsorge zu erledigen und sich dann an „Visionen“ heranzumachen. Es sei wichtiger zuerst die Schulen baulich wie personell für unsere Kinder zu optimieren als das uralte Schulhaus am Hundsmarkt zu renovieren, zumal niemand weiß wo das Geld dafür herkommen soll. Wichtig sei auch eine energetische Verbesserung der öffentlichen Bauten. Die Bürgerliste habe hierfür bereits einen Antrag gestellt, genauso habe man angeregt, dass die Gemeinde Dachflächen für die „Bürgersolaranlagen“ zur Verfügung stellt. Zwar habe das Rathaus hierfür Zusagen gemacht, jedoch sei konkret noch nichts passiert. Auch geistert seit der neuen Periode der Begriff der „Jesuitenmeile“ herum, eine Vision aus dem Rathaus. Niemand wisse genau was dahinter steckt, jedoch vermutet Eisenhut, „dass es wahrscheinlich mächtig viel Geld kosten würde“. Positiv bewerte Eisenhut die Zusammenarbeit mit dem neuen Bürgermeister. Dieser informiere durch kurzfristige Fraktionsführerbesprechungen immer frühzeitig die Parteien.
Marktgemeinderat Dr. Hans Straßer stellte der Versammlung vier neue Anträge der Bürgerliste vor. Man wolle, dass die Gemeinde kommunale Ziele für den Klimaschutz aufstellt. So soll der Stromverbrauch der Kommune, der Treibhausausstoß für die Heizungen und für den Fuhrpark festgestellt und dann kontinuierlich reduziert werden. Ziel sei eine Reduzierung um 15% bis 2010. Die Bürgerliste habe auch den Antrag gestellt, dass die Gemeinde eine eigene Förderrichtlinie für die energetische Verbesserung an privaten Wohnbauten in der Gemeinde erlässt.. Gefördert werden sollen thermische Solaranlagen, Regenwasserspeicheranlagen und die energetische Sanierung bestehender Häuser. Als Dauerbrenner bezeichnete Straßer das Bushäuschen am Rathausplatz. Man habe schon mehrmals darauf aufmerksam gemacht, dass dieser Unterstand zwar optisch ansprechend sei aber funktionell eine Katastrophe. Fahrgäste und Schüler fänden dieses Häuschen als eine Zumutung und haben sich an die Bürgerliste um Hilfe gewandt. Nun habe die Bürgerliste einen schriftliche n Antrag gestellt. Auf breite Zustimmung der Zuhörer stieß der Vorschlag der beiden Markträte einen Antrag auf eine gentechnikfreie Gemeinde zu stellen. Dr. Straßer erläutert sehr kompetent die Möglichkeiten der Gentechnik in der Landwirtschaft. Die Gemeinde solle mit gutem Beispiel vorangehen und die eigenen Flächen genfrei halten. Eisenhut erinnerte in diesem Zusammenhang, dass Robert Christl als Vertreter der Landwirte schon Mal eine gentechnikfrei Bewirtschaftung der Au-Flächen angesprochen habe. Es wäre sehr wünschenswert wenn die Landwirtschaft wie eigentlich alle Betriebe und Geschäfte sich mit der gentechnikfreien Gemeinde identifizieren könnten.
In der anschließenden Diskussion wurden noch etliche Themen angesprochen. Dabei wurde über die Biogasanlage genauso debattiert wie über eine Erneuerung des Hundsmarktes und der Straße am Schererbach. Kontroverse Ansichten gab es über die Architektur des geplanten Altersheims. Die Meinungen gingen von „so schlimm ist es nun auch wieder nicht“ (Uschi Schleppüber) bis „Unverschämtheit“ (Prof. Erich Gohl). Fred Müller fragte nach ob an der neuen B15 ein Pendlerparkplatz vorgesehen sei. Nachdem man im letzten Jahr ein gigantisches Openair für die jungen Bürger organisiert habe, wolle man dieses Jahr ein Filmwochenende für alle Altersgruppen organisieren.
Vorstand Pedolzky bedankte sich bei den Markträten für ihr Engagement im Gemeinderat wie bei der Bürgerliste und den Mitgliedern und Gästen für die Begeisterung.