Mittelschule ist Ende der Hauptschule

Mittelschule ist Ende der Hauptschule

München, 12.10.2009

Völlig unbeachtet bleibt in der momentanen Diskussion um die Mittelschule, dass das Konzept der Schulverbünde unter dem Strich das Aus für die wohnortnahe Hauptschule bedeutet, so der Schnaittenbacher Bildungspolitiker MdL Reinhold Strobl (SPD): „Da wird diskutiert, ob und wie die so genannte Mittelschule realisiert wird, ohne auch nur zu fragen, wie denn eine Hauptschule ohne Teilnahme an den angeblich freiwilligen Schulverbünden überleben soll. Auch vom Ministerium selbst, das die ganze Sache angeblich zur Rettung der Hauptschule auf den Weg gebracht hat, ist dazu nichts zu hören.“

Aus den bisherigen Informationen sei nur zu erkennen, dass mit der Einführung der Mittelschulen und den Schulverbünden es eigentlich keine Hauptschule mehr gibt. Strobl: „Welche Gemeinde kann es sich denn da noch leisten, nicht Teil eines der angeblich freiwilligen Schulverbünde zu werden? Damit haben sie dann aus ihrer Hauptschule eine Mittelschule und die Kinder zu Fahrschülern gemacht. Die wohnortnahe Hauptschule ist damit passé. Das will nur niemand zugeben.“

Strobl, der in der vergangenen Woche eine entsprechende Anfrage im Bayerischen Landtag gestellt hat, sieht darin einen reinen Etikettenschwindel, bei dem Hauptschulen unter dem Deckmantel der Mittelschule praktisch abgeschafft werden. „Das exakte Gegenteil, von dem, was das Ministerium behauptet“, so Strobl. „Wer glaubt, die Schaffung von Schulverbünden und das Umbenennen der Haupt- in Mittelschule sei ein Wundermittel zum Erhalt der noch existierenden Hauptschulstandorte, der irrt sich gewaltig!“