Gewerbegebiet Birlbaum
Nein zum Gewerbegebiet "Birlbaum, Ja zur Erweiterung des Gewerbegebiets "Fruehaufstraße"
Bürgerliste informierte über den Bürgerentscheid
Schierling. Das Nebenzimmer im Bräustüberl war zwar gut besetzt, jedoch hätten sich mehr Interessenten einfinden können, meinte Vorstand Fred Müller zur Begrüßung. Das Gewerbegebiet „Birlbaum“ war Thema eines Informationsvortrages von Gemeinderatsmitglied Dr. Straßer.
Die Bürgerliste hatte das Baugebiet bei den Abstimmungen im Marktrat abgelehnt. Der Hauptgrund für diese Entscheidung sei der zusätzliche Flächenverbrauch und der unnötige Eingriff in die Landschaft. Schierling wird ähnlich wie Neutraubling von Gewerbegebieten umzingelt und damit ginge scheibchenweise der Charme Schierlings verloren. Eine Erweiterung des Baugebietes „Fruehaufstraße“, so wie es Bürgermeister Gascher und sein damaliger Gemeinderat schon vorgesehen hatten, wäre wesentlich umweltverträglicher geworden, meinte Straßer. Die Verkehrsanbindung sei bei beiden Standorten gleich zu bewerten. Es wären noch insgesamt 20,3 ha freie Gewerbeflächen vorhanden, der durchschnittliche Flächenverbrauch sei bei ca. 1 ha pro Jahr. Zuerst hätte man eine viel größere Fläche für das neue Gewerbegebiet geplant, da die Rathausspitze behauptete, es wären mehrere Interessenten für eine Ansiedelung vorhanden. Zuletzt jedoch habe der Gemeinderat den Bebauungsplan aber auf die Fläche der Holmer-Ansiedelung reduziert. Die Fa. Holmer hätte sich deshalb genauso gut an der Fruehaufstraße erweitern können. Selbstverständlich sei auch die Bürgerliste für eine Erweiterung des Betriebes der Fa. Holmer in Schierling. Dies wäre nie eine Frage gewesen. Jedoch habe man abgewägt welcher Standort denn der Bessere sei.
Ein Gewerbegebiet auf halben Weg zur Muna sei wohl deshalb für das Rathaus wichtig, um schon mal die Infrastruktur für die Muna und einem späteren Investor auf den Weg zu bringen. Dieses Argument habe der Bürgermeister jedoch noch nie vorgebracht. Ewald Spinar wollte wissen ob der Investor der Muna der Gleiche sei, der auch im Baugebiet „Birlbaum“ als Investor auftritt. Ob dem so sei, konnten die Gemeinderäte Straßer und Eisenhut nicht bestätigen, da sie es nicht wüssten. Einige Bürger waren irritiert, dass bereits vor dem Bürgerentscheid am Birlbaum die Bagger anrückten und arbeiteten. Mit Achtung der eigenen Bürger und dem Respekt vor der Entscheidung am 20. Mai habe dieses Verhalten nichts mehr zu tun. Der Vorwurf der „Allianz der Willigen“, jeder der gegen das Baugebiet „Birlbaum“ sei, wäre gegen Arbeitsplätze, sei unfaire Polemik, meinte Gemeinderatsmitglied Eisenhut. „Wenn argumentativ nichts mehr einfällt, sollte man trotzdem sachlich bleiben, bedauerte er „und es sollte doch möglich sein auch in Schierling seine Meinung zu äußern ohne an den Pranger der Allianz gestellt zu werden“. Die beiden Räte halten das Bürger- und das Ratsbegehren für die demokratischste Lösung. Letztendlich ist entscheidend was die Bürger und nicht die Politiker wollen. Deshalb wird man jedes Ergebnis der Bürgerbefragung am 20. Mai respektieren.
Dr. Straßer wies noch auf den momentanen Stand des Verfahrens um das ehemalige Munitionsdepot hin. Eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Dr. Magerl von den Grünen wegen der Altlasten in der Muna wurde von Umweltminister Marcel Huber dahingehend beantwortet, dass durchaus noch Klärungsbedarf bestünde.
Vorstand Alfred Müller bedankte sich bei Dr. Straßer für den Vortrag und bei den Gästen für die rege Diskussion. Die Bürgerliste sei für eine baldige Weiterentwicklung Schierlings im Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet Fruehaufstraße und lehne eine Zersiedelung durch das neue Baugebiet Birlbaum ab. Mit dem Bürgerentscheid hat der Wähler die Chance dementsprechend abzustimmen.
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