Wohin führt die Entwicklung der Hauptschulen im Landkreis – Mittelschule?

Nachrichten aus dem Landkreis Regensburg

Meldung vom 22.10.2009, 17:53 Uhr

Mittelschule: Kommunalpolitiker sind verunsichert

Wohin führt die Entwicklung der Hauptschulen im Landkreis? Sind Schulverbünde die Lösung aller Probleme? Schulamtsdirektor Heribert Stautner stellte sich den Fragen der Bürgermeister und Gemeinderäte aus dem südlichen Landkreis Regensburg. Rund 80 Mandatsträger hatten sich im Sünchinger Vereinshaus eingefunden. Ihnen allen brennt der Fortbestand ihrer Schulen auf den Nägeln.

Heribert Stautner brachte das Hauptproblem schnell auf den Punkt: „Es gibt keine Kinder“. Die Schülerzahlen in den Hauptschulen im Landkreis hätten sich in den letzten Jahren von 4000 auf 3000 verringert, die Tendenz ist weiter sinkend. Von einstmals 190 Klassen existierten gerade noch einmal 142. Allein diese Zahl wäre schon gut dafür, zehn einzügige Schulen zu schließen. Gerade einmal 35 Prozent der Schüler entscheiden sich für die Hauptschule. Die Gymnasien platzten aus allen Nähten, die Hauptschulen hätten gerade einmal 15 bis 17 Schüler pro Klasse. „Dies ist sicherlich pädagogisch wertvoll“, so Stautner, „ist aber langfristig nicht darstellbar.“

Was tun? Stautner plädierte dafür, die Schulen inhaltlich und strukturell zu reformieren. Nur wer Qualität und ein breites Spektrum biete, sichere die Akzeptanz der Schule. Stautner stellte das geplante Konzept vor, das fünf Elemente beinhaltet (MZ berichtete). Allerdings gebe es im Landkreis nur wenig Standorte, die diese Anforderungen erfüllten. Alle anderen brauchten einen Partner.

Wohin soll die Reise führen? In einer „Musterrechnung“ wurden die Schülerzahlen von Alteglofsheim, dem Schulverband Aufhausen-Sünching und der Kooperation Schierling/Langquaid vorgestellt. Klar wurde, dass es bei der Stagnation der Schülerzahlen nur gemeinsam gelingen kann, die hochgesteckten Ziele zu erreichen. Stautner versicherte, dass es hier nicht um „Zentralismus“ gehe. Er appellierte an die Solidarität aller Schulen, „die Einstellung vom Ich zum Wir“ zu wechseln.

Bei der Diskussion wurde zunächst nach dem zeitlichen Rahmen gefragt. Vorgesehen ist ein Start zum Schuljahr 2010/2011. Ob bis dahin alle Schulen soweit sind, bleibt fraglich. Stautner geht davon aus, dass man mit einem „dynamischen Prozess“ rechnen kann, wenn die ersten gestartet sind“.

Mittelbayerische Zeitung, 22.10.2009