Neuwahlen 2012

Fred Müller führt die Bürgerliste in den Wahlkampf

Schierling. Zum letzten Mal als Vorstand begrüßte Walter Pedolzky die Mitglieder der Bürgerliste und die Gäste im vollen Nebenzimmer des Bräustüberls. Auf der Tagesordnung standen auch die Neuwahlen und er wollte nach 4 Jahren nicht mehr als 1. Vorstand antreten. So wurde aus dem Rechenschaftsbericht auch gleich eine Abschiedsrede.

Der Antrag der Bürgerliste öffentliche Dächer den Bürgern für Photovoltaikanlagen zur Verfügung zu stellen wurde zwar realisiert aber führte auch zur Gründung einer Kommunalgesellschaft. Dies wäre nicht so fatal wenn es bei dieser Aufgabe geblieben wäre. Nun habe aber dieses Organ sich durch die Satzung fast alle wichtigen Aufgaben der Gemeinde einverleibt. Zwar sitzen die Parteien im Aufsichtsrat und sind über die größeren Vorgänge in nichtöffentlichen Sitzungen informiert, doch der oberste Souverän ist der Bürger und der hat gefälligst zur Kenntnis zu nehmen. Im letzten Jahr habe sich die Bürgerliste an dem Mundart-Festival beteiligt. Es wär beeindruckend gewesen, dass sich allein beim Auf- und Abbau der Bühne für das Openair mehr Leute beteiligt hätten, als es bei anderen Parteien Mitglieder gäbe. Er blickte auch zurück auf die vom „Vize“ organisierte Radtour vom Neumarkt entlang des König-Ludwig-Kanals bis nach Kelheim, die allen Radfahrern in guter Erinnerung blieb. Einmal musste sich die Vorstandschaft mit den Angriffen der „Bürger für ein liebenswertes Schierling“ BfL auf deren Homepage gegen die Bürgerliste beschäftigten. Aber man hielt es wie Karl Valentin: „Sowas ignorieren wir noch nicht mal“. Er nannte noch den Bürgerlistenbus zum Gilamoos und die Teilnahme an anderen Veranstaltungen. Es wurden zudem viele spontane Vorstandssitzungen zu aktuellen Abstimmungen im Gemeinderat abgehalten, da die beiden Gemeinderäte wissen wollten wie die Meinung der Bürgerliste zu den Themen sei.

Claudia Buchner legte wie immer einen korrekten und erfreulichen Kassenbericht vor. Deshalb schlug auch Anton Parzefall, der zusammen mit Fred Müller und Rudi Eisenhut die Kasse geprüft hatte, die Entlastung der gesamten Vorstandschaft vor, was auch einstimmig erfolgte. Als Wahlvorstand übernahm Eisenhut die Durchführung der Wahl. Vorher dankte er jedoch, begleitet durch großen Applaus, Walter Pedolzky für die Pionierarbeit bei der Bürgerliste. „Damit gehst du in die Geschichte als der Gründungsvorstand ein“ prophezeite er Pedolzky, „allerdings“, meinte Eisenhut weiter, „haben wir auf einen Großen Zapfenstreich verzichtet und eine Urlaubsreise mit Geschäftsfreunden könne er auch nicht hoffen“.

Zum 1. Vorstand wurde Fred Müller vorgeschlagen und in geheimer Wahl auch bei einer Enthaltung gewählt. Vorstand wurde wieder Jörg Grimminger, Kassiererin bleibt Claudia Buchner, ebenso wurde Heinz Winter wieder Schriftführer. Beisitzer wurden Tobias Höpfl, Dr. Hans Straßer, Rudi Eisenhut, Walter Pedolzky, Anton Parzefall, Peter Wölfle, Robert Sperl und Gregor Czerny.

Rudolf Eisenhut informierte dann über die Fraktionsarbeit der beiden Markträte im letzten Jahr. Wobei der die großen Themen „Baugebiet Birlbaum“ und „Muna“ nur am Rande erwähnte. Diese seien schon oft „bis zur Erschöpfung“ diskutiert worden „und Dinge werden nicht dadurch wahrer wenn man sie immer wiederholt“, meinte er. Beim Baugebiet müsse man warten was die Genehmigungsbehörden zu der Planung sagen. Wegen der Muna habe es eine nichtöffentliche Sitzung zusammen mit dem Marktrat Langquaid in St. Johann, also quasi im Grenzgebiet, gegeben. Diese Sitzung sei alles andere als harmonisch gewesen und habe verdeutlicht, dass beide Gemeinden andere Ziele und Erwartungen mit der Nachnutzung hätten. „Das Maß des Interesses an der schnellen Umsetzung wird bestimmt vom Nutzen für die Gemeinde“ glaubt Eisenhut. Sicherlich hätte Schierling mehr Vorteile aus der MUNA als Langquaid, dementsprechend drücken die Schierlinger mehr aufs Tempo. Bürgermeister Kiendl habe ja öffentlich angekündigt, bis Ende April werde eine Entscheidung getroffen. „Bis dahin sollte man sich entspannen“, empfahl er. Bei diesen schlagzeilenbeherrschenden Themen gingen die unzähligen kleineren aber genauso wichtigen Beschlüsse unter, bedauerte er. Deshalb erinnerte er an viele Entscheidungen im Marktrat, die die Fraktion mitgetragen oder abgelehnt habe. So habe man für eine Photovoltaik-Freiflächenanlage in Walkenstetten gestimmt. Doch durch die beiden „Sunblocker“ Minister Rösler und Röttgen werde die Energiewende schon wieder behindert. Man frage sich bei welchem Energiemulti die beiden Urlaub machen dürfen. Ob die Anlage in Walkenstetten deshalb realisiert wird, bleibt abzuwarten. Selbstverständlich gehöre die Einspeisevergütung gesenkt, jedoch der neue Gesetzentwurf sieht vor, dass man für den eingespeisten Strom weniger bekommt als man dafür zahlen muss. Am Ende des Vortrages kam es noch zu einem heftigen Wortgefecht zwischen Rudi Eisenhut und Hubert Werkmann, der kurz vorher mit einer Unterschriftenliste in der Versammlung erschienen war. Hintergrund war ein beleidigendes Schreiben Werkmanns an alle Gemeinderäte vor der letzten Sitzung.

Als nächste Ziele wurde vereinbart, dass die Wirtshausgespräche in den Ortsteilen wieder aktiviert werden. Im Rahmen des aktuellen Klimaschutzkonzeptes werde man eine eigene öffentliche Veranstaltung zur Unterstützung abhalten. Uschi Schleppüber fand die Flur um Schierling schmutzig und regte deshalb eine Ramadama- Aktion ein, bei der sich jeder Verein und Bürger und die Gemeinde beteiligen könne. Vorauf man sie gleich zum Organisator beförderte.

Fred Müller beendete dann seine erste Sitzung als Vorstand, dankte für das Vertrauen und erinnerte daran, dass wegen der Kommunalwahl die nächste zwei Jahre sehr wichtig werden würden.

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