Antrag auf Verzicht von „Pflanzenschutzmittel“ II
Was aus unserem Antrag wurde!
Sichtlich schwer tat sich die Verwaltung mit unserem Antrag auf Pflanzenschutzmittel auf kommunalen Flächen zu verzichten. Obwohl es bereits in vielen Kommunen und Landkreisen keinerlei Probleme mit diesem oder ähnlichen Anträgen gab, war die Mehrheit der CSU wie zu erwarten nicht zu überzeugen. Zudem ist die Mehrheitsfraktion wieder vor dem Bauernverband eingeknickt. Die Aussage des CSU-Fraktionssprechers Komes, „eigentlich muss man dem Antrag zustimmen, aber“ und dann folgte ein unverständliches Gewirr aus Worthülsen.
Die Bezirksbäuerin und Marktgemeinderätin Rita Blümel hat sich mit einem vorbereiteten Statement des Bauernverbandes stark aufmunitioniert und die Unverzichtbarkeit von Giften in der Landwirtschaft leidenschaftlich verteidigt. Der Landwirt der Freien Wähler unterstützte sie und und toppte mit der Aussage, „auch die Bio-Bauern spritzen“.
Die Aufregung wäre eigentlich nicht nötig gewesen, wie Dr. Straßer bemerkte, da wir als Kompromiss unsere Forderung auch auf öffentlichen landwirtschaftlichen Flächen auf PSM zu verzichten aus unserem Antrag rausgenommen hatten. Aber die heftige Reaktion der Landwirtschaft war nicht zu bremsen.
Der Bürgermeister wollte ohnehin nicht zustimmen, da ja in Schierling ohnehin schon alles für den Natur- und Umweltschutz getan wird. Das übliche Prozedere: „wir sind die Besten und die Republik schaut bewundernd auf uns“.
Die Aufregung war so groß, dass die Führerin der „Gegenwehr“ gleich mal gegen den eigenen Beschluss der Verwaltung stimmte.
Unser Antrag hatte eigentlich einen Zeichen setzen wollen auf den unnötigen Einsatz von Umweltgiften in der Bewirtschaftung unseres Bodens zu verzichten und den Vorbildcharakter der Gemeinde zu stärken. Dies sahe auch die SPD und einige Freie Wähler so. Eine Beeinträchtigung der Landwirte wäre ohnehin nicht erfolgt, da nur kommunale Flächen angesprochen waren. Es ist wohl unbestritten, dass die konventionelle Landwirtschaft mit dem Einsatz von PSM unsere Böden belastet und mit Artensterben, wie das Sterben der Bienen, in Verbindung stehen. Dass es auch eine andere, naturverträgliche und verantwortungsbewußte Landwirtschaft gibt, beweist die täglich steigende Anzahl von Biobauern.