Bürgerliste wurde 10 Jahre alt

Bürgerliste wurde 10 Jahre alt

Claudia Buchner neue Vorsitzende

Die am 5. März neu gewählte Vorstandschaft
Vorne: 2. Vorsitzender Fred Müller – 1. Vorsitzende Claudia Buchner – Beisitzerin Susanne Liebig Mitte: Beisitzer Michael Schmidt – Kassier Florian Paulik – Beisitzer Markus Englbrecht – Schriftführer Heinz Winter
Hinten: Beisitzer Jörg Grimminger – Walter Pedolzky – Robert Sperl

Überraschend viele Mitglieder, darunter zwei neue, und etliche Gäste konnte Vorstand Fred Müller im dementsprechend vollen Cafe Pösl begrüßen. Fast unbemerkt sei der 10. Geburtstag der Bürgerliste bereits im letzten September gewesen. Er erinnerte, dass sich im Herbst 2007 einige aus Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien entschlossen, einen eigenen Verein zu gründen und an den Kommunalwahlen 2008 teilzunehmen. Mit der Wahl von zwei Gemeinderäten 2008 und mit drei Räten 2014 sei man sehr zufrieden, zumal bei beiden Kommunalwahlen der Bürgermeisterkandidaten-Bonus entfiel. In den zurückliegenden Jahren habe sich die Bürgerliste als angesehene und geachtete Gruppierung erwiesen. Die Räte hätten sich, auch mit vielen Anträgen, konstruktiv im Gemeinderat eingebracht. Mit vielen politischen aber auch kulturellen Veranstaltungen, wie den vielbesuchten Rockkonzerten, habe sich die Bürgerliste einen guten Namen gemacht. Legendär und heiß begehrt seien die Radtouren mit Klausur nach Dietfurt. Es entspräche dem Selbstverständnis der Bürgerliste mit dem Rad zu fahren und nicht mit Bussen und Autos.

Nach dem Kassenbericht wurde Rudi Eisenhut und Claudia Pedolzky zu Wahlleitern bestimmt. Als neue Vorsitzende wurde Claudia Buchner gewählt und löste damit Fred Müller nach sechs erfolgreichen Jahren ab. Fred Müller wurde dann zum 2. Vorsitzenden gewählt. Schriftführer blieb Heinz Winter, Kassier wurde Florian Paulik. Als Beisitzer wurden Susanne Liebig, Michael Schmidt, Robert Sperl, Jörg Grimminger, Markus Englbrecht und Walter Pedolzky gewählt.

Fraktionssprecher Dr. Hans Straßer gab einen ausführlichen Rückblick über das Geschehen im Gemeinderat seit der letzten Versammlung. Er berichtete, dass die von der Bürgerliste seit Jahren geforderte öffentliche Ausschreibung des Strombezugs für die Gemeinde kurz vor der Beschlussfassung wieder gekippt wurde. Nun beschloss der Marktrat mehrheitlich eine Ausschreibung des Stromes außerhalb des Versorgungsgebietes der Stromgenossenschaft. Die Stromgenossen brauchen sich dem Wettbewerb nicht zu stellen. Gemeinderat Eisenhut hält diese Vorgehensweise für unzulässig, damit sei der Gleichheitsgrundsatz verletzt. Einheimische brauchen sich dem Wettbewerb nicht zu stellen, auswärtige werden bestraft. In Zukunft seien Ausschreibungen ein Witz.

Der Antrag der Bürgerliste auf den Verzicht von Pflanzenschutzmittel auf kommunalen Flächen sei mit dem Einfluss der Landwirtschaft von der CSU-Mehrheit abgeschmettert worden. Obwohl in sehr vielen Kommunen und Kreisen dieser Antrag beschlossen wurde, hatte die Bürgerliste damit in Schierling keine Chance.

Unterstützt habe man auch den Antrag der Freien Wähler das ehemalige Kolbingergelände als Alternativstandort für das Rathaus ins Spiel zu bringen. Die Bürgerliste hätte gerne eine Alternative untersuchen lassen und die Bürger bei dieser wichtigen Entscheidung dabei eingebunden. Aber auch dieser Antrag wurde abgeschmettert.

Rudi Eisenhut begründete sein Nein zum geplanten Hotel, die beiden anderen Gemeinderäte hatten dem Hotel zugestimmt, mit der Architektur des kastenförmigen Baues und mit ortsplanerischen Gründen. Als Gemeinderat sehe er seine Aufgabe nicht nur darin dafür zu sorgen, dass die Gemeinde prosperiere und finanziell gesund sei, sondern auch darin, dass der Ort und vor allem der Ortskern lebens- und liebenswert bleibe oder werde. Er habe nichts dagegen wenn an dieser Stelle ein Hotel gebaut werde obwohl bezahlbare Wohnungen wohl dringender wären. Der Hotelentwurf in seiner Form, der sich offensichtlich an der Wirtschaftlichkeit orientiere, passe seiner Ansicht nach besser in ein Gewerbe- oder Mischgebiet. Professor Gohl fand an der Architektur des Hotelentwurfs rein gar nichts Positives. „Das Hotel darf man auf keinen Fall dort hin bauen“, meinte er. Allerdings gab es auch einige, die meinten, in Schierling könne man sowieso nichts mehr verschlechtern und wenigen gefiel der Bauentwurf sogar.

Der „Radtourenbeauftragte“ Jörg Grimminger informierte, dass aus organisatorischen Gründen die diesjährige Radtour vermutlich Richtung Beilngries gehen würde, da das bisher immer besuchte Gasthaus Stirzer in Dietfurt geschlossen habe.

Am Ende verabschiedete die neue Vorsitzende Claudia Buchner die Mitglieder und Gäste mit der Absicht, wieder mehr Informationsveranstaltungen und Vorträge zu organisieren. Zudem sollen neben der Homepage die neuen Medien wie Facebook, Twitter, usw. mehr genutzt werden.