Was macht eigentlich die Muna?
Was macht eigentlich die Muna?
Nachdem es nach der Schließung des bundeseigenen Munitionsdepots zu gewaltigen Rotationen der neugewählten Gemeindevertretung 2008 in Schierling kam, ist die Situation momentan recht ruhig.
Wir erinnern uns: Gleich nach der Wahl 2008 preschte der neue Bürgermeister vor und wollte aus der freigewordenen Muna ein Gewerbegebiet zum Wohle des Marktes Schierling machen. Argwöhnisch beäugt von der Nachbargemeinde Langquaid, mit der man dann die Sache gemeinsam angehen wollte. Schließlich stellten sich einige potenzielle Investoren mit ihren Konzepten vor. Von Rhododendren-Parks bis zu einer Rennstrecke für Superreiche reichten die Vorschläge. In ermüdenden, sich immer wiederholenden Sitzungen versuchten die Räte einen Favoriten für die künftige Nutzung zu finden. Allerdings erfolg- weil sinnlos. Bevor man das Fell des Bären verteilt sollte man ihn erst jagen.
Denn das Gelände der Muna war, welch eine unerwartete Situation, nicht ganz unproblematisch. Es wurden noch Munitionsreste im Boden vermutet. Zudem waren nicht alle mit der geplanten Nutzung des Geländes als Gewerbegebiet einverstanden. Die „Bürger für ein liebenswertes Schierling“ mit dem Protagonisten Hubert Werkmann machten mächtigen Druck dagegen. Auch wir wollen eigentlich keine gewerbliche Nutzung der Muna. Getreu unserer Satzung wollen wir, dass die Muna als Naturfläche verbleibt. Unser Motto war und ist: „Sperrt die Muna zu und schmeißt den Schlüssel weg“. Wobei durchaus da wo bereits eine Bebauung ist, eine gewerbliche Nutzung im überschaubaren Rahmen möglich sein kann.
Und so verpuffte der Anfangsschwung allmählich. Allerdings ist der Atem der Politik lang. Denn in dieser Sitzungsperiode gingen die Gemeinden die Chefsache MUNA wieder an. Ob dies dadurch beschleunigt wurde weil die Regierung von Niederbayern Asylanenunterkünfte in der Muna ins Auge fasste, kann man nur vermuten. Beide Gemeinden bildeten nun einen Planungsverband um das Gebiet zu überplanen. Wir haben dem unter der Voraussetzung zugestimmt, dass nur über einen Flächennutzungsplan entschieden wird und kein Baurecht geschaffen wird. Ich finde diese Vorgehensweise sehr fair im Umgang mit unserer nicht immer geliebten Nachbargemeinde. Eine gemeinsame Entscheidung lässt keinen Spielraum für gegenseitige Vorhaltungen.
Allerdings kostet so ein Planungsverband auch wieder Geld. Man muss ein gemeinsames Beschlussgremium mit eigener Satzung bilden, es werden Organe bestimmt und Sitzungsgelder bezahlt, ein eigener Haushalt wird aufgestellt. Ich bin der Meinung die beiden Gemeinde hätten dies auch in gegenseitiger Abstimmung bewerkstelligen können. Man bekommt das Gefühl, in Schierling wird eben gerne etwas gegründet.
Im Übrigen ist das Gelände immer noch in der Hand der BIMA, die die Flächen für den Bund vermarktet. Inzwischen ist unter der Hand zu hören, dass das Gelände als Ausgleichsfläche für Bundesbehörden und andere Gebietskörperschaften gedacht ist. Offiziell ist das allerdings noch nicht bestätigt. Für mich keine schlechte Lösung. Aber die Muna ist wie eine Wundertüte: man weiß nie was drinnen ist.