Die Trennung der Schulen

 

Woraus und wann ist eigentlich diese Trennung entstanden?
Wer hat das eingeführt?

Das dreigliedrige Schulsystem ist uralt.

Seine Anfänge reichen in mittelalterliche Zeiten zurück.
Für Adel und Klerus, nicht für das einfache Volk, existierten höhere Lehranstalten: die sogenannten Lyzeen (Sing. Lyzeum) und die Lateinschulen. Die alten Sprachen Latein und Griechisch und der Bibelunterricht vereinnahmten die Schulzeit. „Klosterschulen“ hießen in dem Zusammenhang Lyzeen bzw. Lateinschulen, die zu einem Kloster gehörten und in denen zukünftige Amtsträger der Kirche ausgebildet wurden, nämlich Priester (katholisch = Lyzeum) und Pfarrer (lutheranisch-protestantisch = Lateinschule). In jenen Zeiten des Mittelalters blieb dem einfachen Volk selbst eine grundlegende Bildung in den Kulturtechniken versagt. Gesellschaftlicher Aufstieg war, abgesehen von den Wegen in den Amtsadel oder die Geistlichkeit, unmöglich bzw. reiner Zufall (Vitamin B).

Die Feudalgesellschaft transformierte sich im 18. Jahrhundert in die Ständegesellschaft: Der Merkantilismus brachte den Aufschwung der Manufakturen und die landwirtschaftlichen Gesellschaft entwicklte die handgewerkliche Arbeitsteilung. Der preußische Reformer Wilhelm von Humboldt, seines Zeichens Humanist, strebte dem Ende der Revolutionskriegen 1807 auf eine Erneuerung des Schulwesens. Paradoxerweise sprach er sich in seinen beiden Schulplänen anno 1809 gegen das gegliederte Schulwesen aus, seine Reformen führten jedoch maßgeblich zu dessen Entstehung.
(Dennoch: Wer Humboldt bezüglich des Schulsystems in den Mund nimmt, m u ß eigentlich die Sekundar-Gesamtschule unterstützen.)
Humboldt prägte das Bild der „humanistischen Bildung“ am sogenannten „humanistischen Gymnasium“: Bildung um der Bildung willen, die Schule offen für alle, auf die Elementarschule soll für alle Schüler das Gymnasium folgen, berufliche Bildung keinesfalls ehe das Abitur am Gymnasium abgelegt worden ist.
Für die Hochschulen formulierte er die „Einheit von Forschung und Lehre“, freie Universitäten und tiefschürfende 4jährige bzw. 5jährige, forschende Studienverläufe.

Die machthabenden Kreise handelten:
Spätestens die gewollte Öffnung des Schulwesens für den 3. Stand (Bürgertum, Bauerntum) rief die starken reaktionären Kräfte auf die Matte. Zu der Zeit hatte Humboldt sein Amt als Leiter für „Kultus und öffentlichen Unterricht“ längst verloren, und die Reaktion, in unseren politischen Begrifflichkeiten: CDU+FDP, verkehrte Humboldts Schulplan ins Gegenteil:
Die Beweihräucherung des humanistischen Gymnasiums ist Humboldts kulturtheoretischer Sichtweise geschuldet und beschreibt Bildung als Weg des Menschen in der Gesellschaft. Er postulierte, dafür müsse der Mensch sich mit Philosophie, alten Sprachen, Schönen Künsten und Kulturgeschichte befassen, und zwar einseitig. Keine „Realien“ (Mathematik, Physik, Technik, …).

Die Reaktion hatte es auf diese Weise leicht, das dreigliedrige Schulsystem als Instrument der sozialen Abschottung zu etablieren. Begabungen, Chancengleichheit und Ausgleich minderbemittlter Herkunftsverhältnisse spielten keine Rolle und wurden geflissentlich ignoriert. Die Auslese nach gesellschaftlicher Herkunft und Reichtum war die eigentliche Funktion des dreigliedrigen Schulsystems. Die alten Sprachen Latein und Altgriechisch dienten als „Selektionsrampe“ nach der Elementarschule, weil das einfache Volk kaum Zugang zu altsprachlichen Privatlehrern für die Vorklassen hatte, und weil die systematische Geringschätzung der „realistischen Bildung“ in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik den Auslesemechanismus intensivierten.

Es waren schließlich die Naturwissenschaftler und Techniker, die das starre, dreigliedrige Schulsystem Ende des 19. Jahrhunderts unter Druck setzten: Industrialisierung und die herausragenden wissenschaftlich-technischen Leistungen der Deutschen zwangen die Obrigkeit zu Maßnahmen, die die Durchlässigkeit der Schule erhöhten. Es entstanden Realgymnasien und Oberrealschulen, die wie das grundständige Gymnasium (=humanistisches Gymnasium) zum Reifezeugnis führten und das Studium erlaubten.

In dieser Zeit geriet auch das Humboldtsche Bildungsideal unter Druck: Aus dem Londoner Exil kritisierte ein deutscher Philosoph aus Trier in seinen Schriften die einseitige Sichtweise Humboldts und forderte „polytechnischen Unterricht“ für die Menschen. Es sei klar abzusehen, daß die kapitalistische bürgerliche Gesellschaft in eine dauerhafte Phase des raschen technologischen Fortschritts eintreten werde. Das Bildungssystem könne diesen Prozeß nicht ignorieren, sondern müsse den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht dem geisteswissenschaflichen Unterricht gleichstellen und berufliche Lehrstoffe in den Unterricht einfließen lassen.
Andere Stimmen wurden laut, die das dreigliedrige Schulsystem des Kaiserreichs als veraltete „Paukschule“ analysierten. Die Talente der Schüler würden systematisch ignoriert und unterdrückt, um die Kinder schließlich in die Bahnen von körperlicher Züchtigung und blindem Gehorsam zu pressen.

Aus diesen kritischen Einzelstimmen entwickelte sich zu Beginn der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts, als der Erste Weltkrieg das Kaiserreich verschlungen hatte, die Bewegung der Reformpädagogik. Das zentrale Anliegen der unterschiedlichen reformpädagogischen Strömungen war die Abkehr von der reaktionären Schule des Kaiserreichs. Die Alternative sollte die „deutsche Einheitsschule“ sein, die vor allem bei den sozialdemokratischen und sozialistischen Reformpädagogen ein wichtiges politisches Ziel war.
Die Weimarer Republik bewegte sich allerdings bildungspolitisch langsam, weil sie nie die konservativen Strukturen und Seilschaften des Kaiserreichs überwinden konnte. Reformschulen blieben Einzelfälle. Die verschiedenen Reformpädagogen wirkten kaum zusammen, so daß das dreigliedrige Schulsystem unangetastet blieb.
Moderner Lehrstoff und liberales Denken flossen in das öffentliche Schulsystem nur durch die Lehrpläne ein. Die erhoffte geistige Erneuerung fand praktisch ausschließlich an den Universitäten und im Wirkungskreis der Intellektuellen (Kunst und Kultur, Forschung) statt.

Die wichtigsten Modifikationen am gegliederten Schulsystem zu Zeiten der Weimarer Republik:

– Die Errichtung der verbindlichen 4jährigen Grundschule
– Die weitere Aufgliederung des ursprünglich dreigliedrigen Schulsystems (Oberschule, Aufbauschule)
– Die Wortschöpfungen Unterstufe-Mittelstufe-Oberstufe
– Der Aufwind moderner Fremdsprachen

Unter der faschistischen Diktatur Hitler-Deutschlands wurde das dreigliedrige bzw. in der Oberstufe fünfgliedrige Schulsystem aufrechterhalten und weiter im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie differenziert.

Schon vor Kriegsende beschlossen die Alliierten nach der Befreiung der Deutschen vom Hitlerfaschismus die weitreichende Reorganisation des deutschen Bildungssystems. Die Siegermächte kannten aus dem eigenen Land alle zumindest Gesamtschulsysteme und wollten in ihrer Besatzungszone jeweils ihre Gesamtschulvariante etablieren.

Das scheiterte, besonders im erzkonservativen Süden Deutschlands, schon im Ansatz. Das dreigliedrige Schulsystem, besser: das gegliederte Schulsystem, erfuhr auf dem Territorium der späteren BRD eine vollständige Restauration in die Form, die es zum Ende der Weimarer Republik besaß.
Die Bildungshoheit ging zurück an die Bundesländer, der Lehrstoff wurde grundlegend geisteswissenschaftlich ausgelegt, Fächer wie Mathematik, Physik, Chemie etc. verloren an Bedeutung, die Oberstufe des Gymnasiums wurde in ein Kurssystem überführt, länderübergreifend „koordiniert“ die Kulturministerkonferenz die bundesrepublikanische Bildungspolitik. In den 60er Jahren erfolgte eine Umwandlung der hundert Jahre alten Volksschule in die Hauptschule.

Die zentrale Maschine des gegliederten Schulsystems, die früh einsetzende sozial selektive Dreigliedrigkeit, ist inzwischen mehr als 150 Jahre alt und treibt das deutsche Schulwesen unverändert wie auf Schienen… tja, definitiv nicht in die richtige Richtung.

Interview in der TAZ

Bayern und Baden-Württemberg sind die selbsterklärten Klassenbesten in Deutschland. Nirgends ist das Leben so lebenswert wie in Süddeutschland. Das Paradies hat einen Namen: Bayern! (aus badischer Sicht natürlich: Baden-Württemberg!). Selbst ehemalige Lichtgestalten und nun unliebsam gewordene Ministerpräsidenten werden gemeinsam in Brüssel entsorgt. In der PISA-Studie ist Bayern immer das beste Bundesland (gewesen). Wäre da nicht Sachsen. Bayern und BWB bilden die Felsen in den anbrandenden Erneuerungen der Schulsysteme. Was für den Rest der Welt gut genug ist, taugt nichts für Bayern. Manchmal hat man/frau das Gefühl die Konfessionsschulen mit der Geschlechtertrennung werden wieder eingeführt. In jeder neuen Legislaturperiode kommt eine vermeintliche neue Reform, was nichts anderes ist als alter Wein in neuen Schläuchen. Diesmal heißt die Luftblase „Die Bayerische Mittelschule“. Davon demnächst an anderer Stelle mehr.

Ich möchte euch folgendes Interview nicht vorenthalten, um den Eindruck zu entkräften, nur in Bayern gäbe es merkwürdige Kaberettisten:  

  Im Original hier in der TAZ zu lesen.

 Interview Kultusminister Helmut Rau

„Die UN kann uns nichts vorschreiben“

Nicht jeder taugt fürs Abitur, sagt Baden-Württembergs Kultusminister Helmut Rau. Er ist dagegen, Sonder- und Hauptschulen aufzulösen.

In Baden-Württemberg wird schon in jungen Jahren entschieden, ob ein Schüler später einmal die Chance bekommt, zum Abitur zugelassen zu werden.  

taz: Herr Rau, wieso verstellen Sie sich eigentlich?

Helmut Rau: Ich glaube, es gibt keinen Authentischeren als mich.

Sie sind intelligent, schlagfertig – aber als Kultusminister verteidigen Sie ein Konzept von Schule, das 150 Jahre alt ist.

Wir haben in Baden-Württemberg eine sehr gute zeitgemäße Entwicklung des Schulwesens, die hohe Durchlässigkeit und Anschlussfähigkeit gewährleistet und Schulen viel Raum für eigenständige Schulentwicklung lässt.

Helmut Rau, 59, zählt zu den härtesten Befürwortern einer gegliederten Schule – und zu den witzigsten. „Der Kämpfertyp mit dem Schnauzbart kann kräftig austeilen“, schrieb die Schwäbische Zeitung über den Präsidenten des Bundes Deutscher Blasmusikverbände, der auch gerne Waschbrett spielt. Rau engagierte sich früh für verfolgte Schriftsteller in der DDR, so zum Beispiel für Erich Loest. Rau ist verheiratet und hat zwei Söhne.   

 

Handwerkskammertag, Hauptschulrektoren und viele Bürgermeister sind da ganz anderer Meinung. Die sagen: Die dreigliedrige Schule ist nicht mehr zeitgemäß.

Ich laufe nicht irgendeiner Kritik nach, sondern habe gute Argumente für ein Konzept, das bei der Durchlässigkeit besonders erfolgreich ist. 50 Prozent eines Jahrgangs in unseren Schulen erlangen die Studienberechtigung.

Aber Sie haben in den Hauptschulen 40 Prozent Risikoschüler. Finden Sie es akzeptabel, dass vier von zehn Hauptschülern auf dem Niveau von Grundschülern lesen?

Das ist sicher eine besondere Herausforderung. Wir helfen den Risikoschülern aber nicht, indem wir einfach eine Schulart abschaffen.

Das stimmt nicht. Schauen Sie sich in anderen Bundesländern um, die fusionierte Haupt- und Realschulen haben. In diesen integrierten Schularten gibt es deutlich weniger Risikoschüler.

Wir haben Hauptschulen, die nach wie vor den Anspruch erheben, dass die Schülerinnen und Schüler weiterführendere Bildungsabschlüsse erwerben, was sie in der Tat auch tun. 45 Prozent unserer Hauptschüler machen eine mittlere Reife.

Das heißt, die sind an der Hauptschule falsch, oder?

Nein, diese Form der Sortierung nehme ich nicht vor. Ich glaube, dass zu einer bestimmten Zeit im Laufe einer Bildungsbiografie Entscheidungen über den nächsten Schritt getroffen werden müssen. Und keine Station darf eine Sackgasse sein. Nur 50 Prozent der Studienberechtigungen werden an allgemeinbildenden Gymnasien erworben, die andere Hälfte gelangt auf anderen Wegen dazu.

Spräche das nicht dafür, die Schüler länger gemeinsam zu fördern, als sie nach der vierten Klasse erst einmal Umwege nehmen zu lassen?

Die Frage, ob jemand nach der vierten oder sechsten Klasse auf eine weiterführende Schule geht, führt in die Irre. Mit zwölf Jahren, wenn die Kinder am Anfang der Pubertät stehen, ist das ein denkbar schlechter Zeitpunkt für eine Umstellung. Die Perspektive für das längere gemeinsame Lernen sehe ich in unseren Bildungshäusern für Drei- bis Zehnjährige.

Nehmen wir einmal an, ich bin ein 12-jähriger Schüler in Ihrem Schulsystem. Erklären Sie mir, warum ich mit meinen Freunden zusammen Fußball spielen darf, aber nicht lernen.

Das Fußballspiel ist Freizeit und Vergnügen, da geht es nicht darum, dass du bestimmte Lebenschancen verwirklichst. In der Schule geht es darum, dich nach allen Kräften zu unterstüzten, damit du später ein selbstbestimmtes Leben führen kannst. Und die Wege, die wir anbieten, sind offen und vielfältig.

Mit einem reduzierten Stundenplan in der Hauptschule.

Wir haben keine reduzierten Stundenpläne, sondern an den Hauptschulen sogar zehn Poolstunden für jeden Zug eingesetzt. Das haben die anderen Schularten gar nicht.

Trotzdem laufen Schüler und Eltern in Scharen Ihrer Superschule davon.

Die Eltern wollen eine Schule, die auf direktem Weg zur mittleren Reife führt. Deshalb entwickeln wir die Hauptschule zur Werkrealschule weiter.

Wozu braucht der Technologie-Riese Baden-Württemberg eine Schulform, die praktische Fähigkeiten stärkt?

Es ist wichtig, beides zu stärken. Wir haben Förderkonzepte, die Deutsch- und Mathekenntnisse ausbauen und die Ausbildungsreife der Jugendlichen stärken, indem wir möglichst viele Elemente beruflicher Qualifaktion anbieten.

Die meisten Berufe erfordern aber eine höhere Qualifikation.

Nicht alle Schüler sind in der Lage, die mittlere Reife oder das Abitur zu machen. Jeder Abschluss hat aber seinen Wert.

Es gibt viele Eltern, die wollen mehr integrative Schulen, die möglicherweise direkt zum Abitur führen. Es gibt auch Bürgermeister, die integrative Schulen einrichten wollen. Ihr Ministerium aber genehmigt nicht. Warum?

Es kann nicht jeder sein eigenes Schulsystem erfinden. Ich würde damit den Wert des bestehenden Systems aushöhlen.

Sie haben Angst, dass integrative Schulen erfolgreich sein könnte.

Nein, ich habe keine Angst davor, aber ich könnte keine Übergänge gewährleisten und keine Anschlüsse. Ich fand es sehr aufschlussreich, dass für unser ausgeschriebenes Modell zur Kooperation zwischen Haupt- und Realschulen sehr wenige Anträge eingegangen sind. Bei uns macht die Gemeinschaftsschule keinen Sinn, weil das differenzierte Schulwesen großen Rückhalt in der Bevölkerung hat und sehr gute Ergebnisse bringt. Deshalb bin ich nicht in der Not, parallel ein Einheitsschulsystem aufzubauen.

Sie schließen lieber Schulstandorte und fahren die Schüler mit Bussen kilometerweit durch die Gegend.

Wir lösen die erfolgreichen Bildungskonzepte nicht auf, damit man in den Dörfern möglichst kleine, schnuckelige Schulen bewahrt. Im Gegenteil. Wir haben unser System weiterentwickelt und mit der Werkrealschule eine moderne Schulart geschaffen, die zukunftsfähig ist.

Warum gehen in den Kommunen so viele Schulen ein?

Weil die Schülerzahlen zurückgehen, gerade auf dem Land.

Über die Hälfte der 1.200 Hauptschulen sind einzügig. Werden die geschlossen?

Da wage ich keine Prognose. Aber es ist klar, dass es in diesem Prozess des Umbruchs zur Schließung von Schulstandorten kommen wird. Wir können nicht mehr in jeder Kommune eine weiterführende Schule haben. Das ist heute schon nicht so.

In Emmendingen gelingt es einer Waldorfschule, Behinderte in den Unterricht zu integrieren. Ihre Verwaltung hat versucht, ihr den Integrationsstatus wegzunehmen. Warum?

Das war ein Schulversuch. Für diese Schule sind außerordentliche Rahmenbedingungen geschaffen worden. Die Schule darf selbstverständlich weiterhin behinderte Kinder aufnehmen, aber zu geänderten Bedingungen. Die Schule hat von den Modellbedingungen sehr profitiert.

Ist doch klar, dass es mehr Geld kostet, behinderte Kinder in den Unterricht zu integrieren?

Wir haben eine exzellente sonderpädagogische Förderung, die materiell unglaublich stark ausgestattet ist. Jetzt kommt es darauf an, diese sonderpädagogische Förderkompetenz an allgemeine Schulen zu transferieren.

Sie haben aus dem Fall gelernt und die Sonderschulpflicht aufgehoben. Was heißt das konkret?

In Baden-Württemberg werden mittlerweile 29 Prozent der behinderten Kinder an allgemeinen Schulen unterrichtet. Diese Quote wollen wir weiter ausbauen. Daran arbeitet ein Expertenrat, den ich neu berufen habe.

Könnte ich also mein Kind in die Schule meiner Wahl schicken, wenn es behindert ist?

Nein. Ein runder Tisch, an dem Lehrer, Experten und Sie selbst als Eltern sitzen, erarbeitet Empfehlungen. Die Eltern haben dann das Entscheidungsrecht.

Sie sind sich im Klaren, dass das ein Verstoß gegen die Würde des Menschen ist.

Warum?

Es gibt ein Recht auf Bildung in der UN-Konvention – die auch Sie unterzeichnet haben.

Das allgemeine Recht auf Bildung wird dadurch erfüllt, dass ich Kindern die bestmögliche Förderung ermögliche.

Die UN-Konvention sieht aber vor, dass jedes Kind das Recht auf eine allgemeinbildende Schule hat – und keine Schule zugewiesen bekommt.

Die UN kann uns keine Vorschriften über die Umsetzung der Grundsätze machen. Dafür sind wir verantwortlich.

Warum bevormunden Sie andere Menschen, indem Sie deren Kinder ohne Einverständnis fremdbegutachten lassen – und in Sonderschulen stecken?

Warum nennen Sie Unterstützung und Entscheidungshilfen Bevormundung? Sie sind auf dem Holzweg. Sie als Elternteil können entscheiden, wir geben Lernortempfehlungen.

Nein, Sie sollen ein inklusives Schulsystem schaffen!

Es ist ein inklusives Schulsystem.

Sie müssen also nicht die Rahmenbedingungen an allen Regelschulen so ändern, dass Inklusion überall möglich ist?

Mein Ziel ist, dass jedes behinderte Kind eine möglichst gute schulische Laufbahn durchmachen kann und wir in allen Bereichen die Möglichkeit haben, bestimmte Lernorte in allgemeinen Schulen und sonderpädagogischen Förderzentren anzubieten.

Bis 2015 will die Bundesregierung 10 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt in Bildung und Forschung investieren. Ist das zu schaffen?

Um den Anteil der Bildungsausgaben zu steigern, müssen sich Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam anstrengen. Wir haben in Baden-Württemberg eine Steigerung der Bildungsausgaben um 530 Millionen Euro. Das ist nicht schlecht.

Bedauern Sie, dass es Bund und Ländern verboten ist, im Schulbereich zusammenzuarbeiten?

Ich weiß nicht, was das Kooperationsverbot soll. Ich habe kein Problem damit zu kooperieren. Ein Kultusminister muss jedes Geld nehmen, das er kriegen kann.

INTERVIEW: ANNA  

 

Schule für alle

TAZ vom 11. März 2009

Wohin gehen Bayerns Schüler

Schule für alle – in Bayern

Der Freistaat war die Bastion der ständischen Schule. Nun bilden sich Initiativen, und Gesamtschulen werden gefeiert wie Visionen. FDP: Wir fusionieren Haupt- und Realschulen zu etwas Neuem. VON BERNHARD HÜBNER

Die Trennung zwischen Gymnasium, Haupt- und Realschule ist nirgendwo in Deutschland so ein Dogma wie in Bayern.    Foto: dpa

Früher hätten sie in Bayern einen wie Wilfried Kretschmer erst ausgelacht und dann aus dem Saal gejagt. Doch an diesem Abend erzählt der Schulleiter aus Hildesheim auf einer Bühne in Kulturhaus von München Milbertshofen in aller Ruhe. An seiner integrierten Gesamtschule lernen die Kinder aller Leistungsstufen zusammen. Kretschmer wird gefeiert wie ein Visionär. Hinten zeigt der Projektor seine Robert-Bosch-Gesamtschule. Vorne steht auf Einladung des Vereins „Eine Schule für alle in Bayern“. Wilfried Kretschmer zuckt mit den Schultern. „Die integrierte Gesamtschule ist ein System, das es eigentlich überall gibt.“ Aus der letzten Reihe schreit ein Mann: „Außer in Bayern.“

Bisher nur Häme

für Gesamtschulen

Tatsächlich ist die Trennung zwischen Gymnasium, Haupt- und Realschule nirgendwo in Deutschland so ein Dogma wie in Bayern. Auf die unerbittliche Auslese, den Notendruck schon in der Grundschule, das besonders elitäre Gymnasium, war man hier jahrelang stolz. Im CSU-regierten Bayern blickte man mit Häme auf SPD-Länder, die mit Gesamtschulen experimentierten. Die Pisa-Studien, bei denen Bayern jahrelang ganz vorne lag, suggerierten den weiß-blauen Fans des dreigliedrigen Schulsystems: Wir sind Helden! Nur der Verein der Ingenieure wagte sich immer wieder mal anzumerken, dass Bayern für ein Hightech-Land viel zu wenig Abiturienten produziere. Mittlerweile aber heißt der Pisa-Tabellenführer Sachsen. Und dort werden die Kinder nur in zwei Schularten aufgeteilt. In Bayern laufen derweil den wenig attraktiven Hauptschulen die Schüler davon. In den vergangenen Jahren mussten im Freistaat 586 Hauptschulen schließen – aus Schülermangel. Bayerns dreigliedriges System, es fällt aus der Zeit.

„Es sind erste Risse in der Totalverweigerung zu erkennen“, findet Andreas Stüwe. Er ist Lehrer an einer Förderschule in München und Vorsitzender eines Vereins, der auch in Bayern das Undenkbare denkt. Mit „Eine Schule für alle in Bayern e. V.“ kämpft Stüwe für die Gemeinschaftsschule. Die Kinder sollen zehn Jahre lang gemeinsam lernen – bis zur Oberstufe. Den Stress vor dem Übertritt soll es nicht mehr geben, auch keine Angst vorm Durchfallen, das ist die Vision. In wenigen Monaten sind schon knapp hundert Lehrer und Eltern der Reformbewegung von unten beigetreten.

Derweil versucht sich ganz oben die bayerische Regierung an Neuerungen, die vor dem Ende der absoluten CSU-Mehrheit bei der Landtagswahl noch wenig Chancen gehabt hätten. Vergangene Woche beschloss die von CSU und FDP geführte Landesregierung ein neues Übertrittsverfahren von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen. In Zukunft werde es weniger Druck geben und mehr Förderung, verspricht der neue Bildungsminister Ludwig Spaenle (CSU).

Vom kommenden Schuljahr an gibt es auch im so entscheidenden vierten Schuljahr prüfungsfreie Lernphasen und eine Stunde Förderunterricht in der Woche. Auch Kinder, die an den anspruchsvollen bayerischen Mindestdurchschnittsnoten scheitern – fürs Gymnasium braucht es eine 2,33, für die Realschule eine 2,66 – bekommen, wenn es die Eltern wünschen, die Chance, der Hauptschule zu entfliehen. Wer in Deutsch und Mathe mindestens eine Vier schafft, darf zumindest probeweise für ein Jahr aufs Gymnasium oder die Realschule. Das werde „die Chancengerechtigkeit im Bildungssystem weiter erhöhen“, jubelt Spaenle. Die Opposition sieht das entsprechend anders. Am Druck, der auf den Kindern laste, ändere sich praktisch nichts, bemängeln Grüne und SPD und empfehlen, was die CSU in Bayern noch strikt ablehnt, während es die CDU in Hamburg schon umsetzt: eine sechsstufige Grundschule.

Auf dem Informationsabend des Vereins „Eine Schule für alle“ in Milbertshofen würde so ein Vorschlag niemanden begeistern. Er wäre einfach zu mutlos. Auf der Bühne steht der Vereinsvorsitzende Andreas Stüwe, lächelt freundlich und meint: „Unser Schulsystem baut auf überkommenen gesellschaftlichen Strukturen und einem veralteten Begabungsbegriff auf.“

„Doof geboren ist keiner. Kinder sind neugierig“

Wilfried Kretschmer, der Gesamtschulleiter aus Hildesheim, findet: „Wir brauchen eigentlich nur die Natur zulassen, denn die Menschen sind von Natur aus neugierig.“ Ein Kinderchor singt das renitente 70er-Jahre-Lied „Doof geboren ist keiner“. Hans Well von den Biermösl Blosn sagt: „Des ist nimmer wie zu meiner Zeit“, und erzählt von seinem Vater, der sich als Dorfschullehrer nicht befördern ließ, weil es ihm so viel Freude machte, mit den Kindern zu singen.

Sabine Czerny ist eigentlich auch eine begeisterte Grundschullehrerin. Doch weil ihre Schüler zu gute Noten schrieben, bekam sie im vergangenen Sommer Ärger und wurde versetzt (die taz berichtete). Als sie an diesem Abend auf der Bühne das Mikrofon in die Hand nimmt, mag sie zu ihrem eigenen Fall nichts sagen. Aber ihr Urteil über die Situation an den bayerischen Grundschulen ist wenig optimistisch. „Proben und Notengebung haben einen Raum eingenommen, der alles erstickt.“ Der Verein „Eine Schule für alle in Bayern“ möchte daran etwas ändern – jenseits aller parteipolitischen Grabenkämpfe, wie der Vorsitzende Andreas Stüwe beteuert.

Doch auf den für Politiker reservierten Plätzen vor der Bühne sitzen an diesem Abend nur je eine Landtagsabgeordnete von SPD und Grünen. Von der Regierungsfraktion ist keiner gekommen. „Man kann noch nicht sagen, dass sich der Geist geändert hat“, meint Stüwe. „Aber immerhin ist die CSU mittlerweile bereit, Gespräche zuzulassen.“

So ist es weniger der politische Wille, sondern die blanke Not, die den Weg ebnet für einen großen Schritt in Richtung Gemeinschaftsschule. In Landstrichen, wo aus Schülermangel keine Versorgung mit Hauptschulen mehr möglich ist, sollen nach Plänen der Regierungskoalition Haupt- und Realschulen fusioniert werden. Es werden neue Schultypen entstehen, verkündete die FDP am Montag. Bislang sind solche Reformpläne gescheitert.

Mittelschule ist Ende der Hauptschule

Mittelschule ist Ende der Hauptschule

München, 12.10.2009

Völlig unbeachtet bleibt in der momentanen Diskussion um die Mittelschule, dass das Konzept der Schulverbünde unter dem Strich das Aus für die wohnortnahe Hauptschule bedeutet, so der Schnaittenbacher Bildungspolitiker MdL Reinhold Strobl (SPD): „Da wird diskutiert, ob und wie die so genannte Mittelschule realisiert wird, ohne auch nur zu fragen, wie denn eine Hauptschule ohne Teilnahme an den angeblich freiwilligen Schulverbünden überleben soll. Auch vom Ministerium selbst, das die ganze Sache angeblich zur Rettung der Hauptschule auf den Weg gebracht hat, ist dazu nichts zu hören.“

Aus den bisherigen Informationen sei nur zu erkennen, dass mit der Einführung der Mittelschulen und den Schulverbünden es eigentlich keine Hauptschule mehr gibt. Strobl: „Welche Gemeinde kann es sich denn da noch leisten, nicht Teil eines der angeblich freiwilligen Schulverbünde zu werden? Damit haben sie dann aus ihrer Hauptschule eine Mittelschule und die Kinder zu Fahrschülern gemacht. Die wohnortnahe Hauptschule ist damit passé. Das will nur niemand zugeben.“

Strobl, der in der vergangenen Woche eine entsprechende Anfrage im Bayerischen Landtag gestellt hat, sieht darin einen reinen Etikettenschwindel, bei dem Hauptschulen unter dem Deckmantel der Mittelschule praktisch abgeschafft werden. „Das exakte Gegenteil, von dem, was das Ministerium behauptet“, so Strobl. „Wer glaubt, die Schaffung von Schulverbünden und das Umbenennen der Haupt- in Mittelschule sei ein Wundermittel zum Erhalt der noch existierenden Hauptschulstandorte, der irrt sich gewaltig!“

GEW und Eltern gemeinsam für ein einheitliches Schulsystem

Pressemeldung
GEW Bayern

GEW und Eltern gemeinsam für ein einheitliches Schulsystem und längere gemeinsame Schulzeit

München, 11.08.2009

Seit langem fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ein Ende der Zuordnung von zehnjährigen Kindern an unterschiedliche Schularten und kritisiert den ausufernden Föderalismus im deutschen Schul- und Bildungswesen. Sechzehn zum Teil völlig verschiedene Schulsysteme, über die nicht einmal Spezialisten einen Überblick haben können, stiften Verwirrung, kosten unglaublich viel Geld und nutzen keinem Menschen.

„Wir sehen uns in unserer Kritik durch die gestern veröffentlichte repräsentative Umfrage von Forsa und „Eltern“ bestätigt: 91 % der befragten Eltern fordern eine bundesweite Vereinheitlichung des Schulsystems und zwei Drittel eine längere gemeinsame Schulzeit“, kommentiert Gele Neubäcker, Vorsitzende der GEW Bayern, die Umfrageergebnisse.

Fast 70 % der Befragten finden das Schulsystem veraltet und über die Hälfte würde ihr Kind auf eine Privatschule schicken, wenn sie es sich leisten können. Neubäcker: „Wenn so viele Eltern das Vertrauen in die öffentlichen Schulen verloren haben, kommt das einer Bankrotterklärung des deutschen Schulwesens gleich. Wir fordern Bildungspolitikerinnen und Bildungspolitiker aller Bundesländer und aller demokratischen Parteien auf, umgehend zu reagieren und gemeinsam eine Schulreform auf den Weg zu bringen, die ihren Namen auch verdient: Eine gute Schule für alle Kinder und Jugendlichen! Eine solche Schule verzichtet auf das permanente Auslesen und Zuweisen – zugunsten einer individuellen Förderung aller Kinder und Jugendlichen. Wissenschaftliche Begründungen für eine solche Schule und Beispiele aus anderen Ländern gibt es in Hülle und Fülle.“

Grundschulabitur und Hauptschulsterben

Pressemeldung
GEW Bayern

Grundschulabitur und Hauptschulsterben

München, 22.10.2009

„Die Änderungen beim Übertritt von der Grundschule an Realschulen und Gymnasien haben den Auslesedruck verschärft statt ihn zu reduzieren“, resümiert Gele Neubäcker, Vorsitzende der GEW Bayern.

Laut Kultusministerium können mögliche Bildungswege nun „bereits am Ende der Jahrgangsstufe 3 reflektiert werden.“ Am 22. Juli verkündete das KM, dass in der 4. Klasse allein in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie Heimat- und Sachunterricht von September bis April 22 Probearbeiten zu schreiben seien, „ein nicht zu unterschreitender Richtwert“. Am 20. Oktober ruderte der Kultusminister zurück. Jetzt stellt die Zahl 22 „eher die Obergrenze dar“.

Ob die Zeit von Mai bis Juli „probenfrei“ bleiben soll, oder ob die Kinder 30 und mehr Arbeiten schreiben sollen, bleibt offen.

Probearbeiten sind laut KM in der 4. Klasse mindestens eine Woche vorher anzukündigen, „um den Kindern die Möglichkeit zu geben, sich sinnvoll vorzubereiten. Dies reduziert den Leistungsdruck.“ In den Klassen 2 und 3 dagegen dürfen Probearbeiten nicht angekündigt werden. Da stellt sich die Frage, ob die „Kleinen“ keine Möglichkeit brauchen, sich sinnvoll vorzubereiten, sondern Leistungsdruck!

Neubäcker dazu: „Ich gehe davon aus, dass es KM Spaenle ein echtes Anliegen ist, den Auslesedruck zu reduzieren. Ich erwarte jetzt aber, dass er endlich zur Kenntnis nimmt, dass die getroffenen Maßnahmen genau das Gegenteil bewirken. Es ist derzeit gerechtfertigt, vom „Grundschulabitur“ zu sprechen.

Die einzige wirksame Sofortmaßnahme, die wirklich Druck aus der Grundschule nehmen könnte, ist, die Wahl der Schulart den Eltern zusammen mit ihren Kindern zu überlassen, begleitet von einer qualifizierten Beratung durch die Schulen!“

Die Kinder, die nach der Grundschule an die Hauptschule wechseln, trifft es hart. Sie werden zu Versuchspersonen einer von vorn herein zum Scheitern verurteilten Reform.

Seit mehr als 10 Jahren jagt ein „letzter“ Versuch, die Hauptschule zu retten, den anderen. Jetzt soll der neue (uralte) Name „Mittelschule“ die Agonie der Schulart verlängern. Sog. M-Klassen in den Jahrgansstufen 7 bis 9 – einst als Erfolgsmodell gefeiert – wird es nicht mehr geben. Geplante Schulverbünde werden dazu führen, dass Kinder und Jugendliche viel Zeit in überfüllten Bussen verbringen und verlieren, obwohl bekannt ist, dass solche Fahrten weder die Lernbereitschaft noch die Konzentrationsfähigkeit fördern. Auf die Schulträger kommen deutlich höhere Kosten zu.

Neubäcker: „Lernen sollen die Schülerinnen und Schüler v. a. das, was sie für eine spätere Tätigkeit brauchen. Die Hauptschule verkommt zu einer Zulieferschule für Industrie und Handwerk. Von Bildung um ihrer selbst willen, von musischer Bildung, von der Vermittlung von Kompetenzen, die helfen, die Welt zu verstehen, ist nirgends die Rede. Dies kann als menschenverachtende Politik interpretiert werden.

Wirfordern das KM und die Politik auf, endlich zu akzeptieren, dass das an der Gesellschaft vergangener Jahrhunderte orientierte bayerische Schulsystem keinen Platz in einer modernen Demokratie hat – und Konsequenzen daraus zu ziehen. Die Lösung ist eine inklusive Schule für alle Kinder in ihrem Wohnumfeld, in dem jedes Kind in seiner Würde und Persönlichkeit willkommen ist und gut gefördert wird!“

BLLV verabschiedet Resolution gegen Mittelschule

BLLV verabschiedet Resolution gegen Mittelschule

Kabinettsbeschluss sorgt für großen Unmut / Landesvorstand fordert Staatsregierung geschlossen dazu auf, schulartübergreifende RSE- Anträge zu erlauben

München, 09.07.2009

Der Kabinettsbeschluss zur Mittelschule hat im Landesvorstand des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) heftigen Widderstand ausgelöst. Das Gremium verabschiedete gestern eine Resolution in der das Vorhaben des Kultusministeriums als „kosmetische Korrektur“ bezeichnet wird. „Wir fordern die Staatsregierung erneut mit allem Nachdruck auf, die Anträge der zahlreichen Gemeinden, die ein tragfähiges pädagogisches und schulorganisatorisches Konzept entwickelt haben, zum Schuljahr 2010/2011 zu genehmigen, auch wenn sie schulartübergreifend sind. Das irrationale Festhalten an der Schulstruktur beschneidet die Bildungschancen der Kinder und schadet den Gemeinden“, heißt es in dem einstimmig verabschiedeten Papier.

Bisher habe keiner der zahlreichen Reformversuche dazu geführt, den dramatischen Schülerschwund und das massenhafte Schülersterben bayerischer Hauptschulen zu verhindern. Vielmehr hätten die Übertritte in Realschulen und Gymnasien gerade in den vergangenen fünf Jahren drastisch zugenommen. „Der vorliegende Kabinettsbeschluss zur Mittelschule ist aus Sicht des BLLV ein problematischer Versuch, die Hauptschule attraktiver zu machen.“

Neue Schulgründungen seien die falsche Antwort auf die demografische Entwicklung. In spätestens zehn Jahren werden an allen Schularten die Schülerzahlen sinken. Die Aufsplitterung der Schüler werde nur noch extremer, heißt es in der Resolution weiter. Der BLLV ist der tiefen Überzeugung, „dass mit einer weiteren Differenzierung der Hauptschule die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nicht bewältigt werden können.“ Dringend erforderlich seien integrative Modelle und eine längere gemeinsame Schulzeit.

„Mittelschulen und Schulverbünde können die Probleme des demografischen Wandels und des Schulsterbens nicht lösen. Im Gegenteil, es werden viele neue geschaffen: Mittelschulen führen zu einer Beschleunigung des Schulsterbens, weil sie große Schulstandorte mit einer Mindestgröße von 300 bis 400 Schülern besser ausstatten als kleine. Dies führt zu einem nicht akzeptablen Konkurrenzkampf zwischen verschiedenen Hauptschulen“, erklärte BLLV-Präsident Klaus Wenzel.

Auch in dem freiwilligen Zusammenschluss von Hauptschulen zu Schulverbünden sieht der BLLV- Landesvorstand keine geeignete Lösung, „da er organisatorisch an den meisten Schulstandorten nicht realisierbar ist und die Gemeinden in eine äußerst schwierige Konkurrenzsituation bringt.“ Außerdem sei das Modell mit erheblichen Fahrwegen und Kosten verbunden und zerstöre die innere Einheit der Schule.

„Wir rechnen damit, dass jede größere Kommune eine Mittelschule haben will. Das wird dazu führen, dass hunderte kleine Schulstandorte keine Wettbewerbschance haben und von der Landkarte verschwinden“, erklärte der BLLV-Präsident. Außerdem sei damit zu rechnen, dass Eltern von Schülern an kleineren Hauptschulen versuchen werden, ihre Kinder in die Mittelschule mit breiteren Förderangeboten zu schicken. „Auch das beschleunigt das Schulsterben der kleinen Hauptschulen.“

Die Folge ist die Entschulung des ländlichen Raumes mit katastrophalen Folgen für die betroffenen Gemeinden und erheblichen Nachteilen für die Schüler, die weite Wege in Kauf nehmen müssen und sich in großen und anonymen Schulen wiederfinden. Wenzel: „Die Alternative kann nur in der Regionalen Schulentwicklung (RSE) liegen – ohne dogmatisches Festhalten an der überkommenen Sortiermentalität. Im Kern geht es um den Erhalt attraktiver und wohnortnaher Schuleinheiten mit dem Angebot höherer Abschlüsse, insbesondere dem Realschulabschluss sowie die Abkehr von der frühzeitigen Aufteilung der Schüler.

RSE erhält Schulstandorte und erlaubt eine optimale Förderung aller Schüler. Sie lässt eine Höherqualifizierung aller Schüler zu, ohne unerträglichen Übertrittsdruck, ohne Entschulung des ländlichen Raums und ohne schulische Ghettobildung in den Städten.“

Die Resolution ist nachzulesen unter www.bllv.de

Mittelschule: Alle Standorte sollen bestehen bleiben

Mittelschule: Alle Standorte sollen bestehen bleiben

Die Mittelschule soll ab kommendem Schuljahr auch im Landkreis Regensburg die Hauptschule ablösen. Sie will eine verstärkte Berufsorientierung und mehr Förderung bieten und einen Abschluss ermöglichen, der dem der Real- und Wirtschaftsschulen vergleichbar ist. Gleichzeitig soll sie wohnortnahe Schulstandorte sichern. Sicher ist: Auch für die Gemeinden, die bisher jeweils für „ihre“ Hauptschulen zuständig waren, ändert sich vieles. Bereits jetzt fürchten einige angesichts sinkender Schülerzahlen um den Bestand kleiner Hauptschulen.

Das neue Zauberwort für den Erhalt wohnortnaher Schulen heißt Mittelschule im Schulverbund. Innerhalb eines solchen Verbunds sollen kleine Schulen einen Teil des Gesamtangebots abdecken können und damit ihre Daseinsberechtigung erhalten. Schulamtsdirektor Heribert Stautner verspricht: „Es wird keine Schule geschlossen, die Schüler bleiben zunächst dort, wie sie sind.“ Um einen durchgängigen M-Zug sicherstellen zu können, muss ein Verbund über etwa 400 Mittelschüler verfügen, rechnet Stautner im Gespräch mit der MZ vor.

Mittelbayerische Zeitung, 16.10.2009

Wohin führt die Entwicklung der Hauptschulen im Landkreis – Mittelschule?

Nachrichten aus dem Landkreis Regensburg

Meldung vom 22.10.2009, 17:53 Uhr

Mittelschule: Kommunalpolitiker sind verunsichert

Wohin führt die Entwicklung der Hauptschulen im Landkreis? Sind Schulverbünde die Lösung aller Probleme? Schulamtsdirektor Heribert Stautner stellte sich den Fragen der Bürgermeister und Gemeinderäte aus dem südlichen Landkreis Regensburg. Rund 80 Mandatsträger hatten sich im Sünchinger Vereinshaus eingefunden. Ihnen allen brennt der Fortbestand ihrer Schulen auf den Nägeln.

Heribert Stautner brachte das Hauptproblem schnell auf den Punkt: „Es gibt keine Kinder“. Die Schülerzahlen in den Hauptschulen im Landkreis hätten sich in den letzten Jahren von 4000 auf 3000 verringert, die Tendenz ist weiter sinkend. Von einstmals 190 Klassen existierten gerade noch einmal 142. Allein diese Zahl wäre schon gut dafür, zehn einzügige Schulen zu schließen. Gerade einmal 35 Prozent der Schüler entscheiden sich für die Hauptschule. Die Gymnasien platzten aus allen Nähten, die Hauptschulen hätten gerade einmal 15 bis 17 Schüler pro Klasse. „Dies ist sicherlich pädagogisch wertvoll“, so Stautner, „ist aber langfristig nicht darstellbar.“

Was tun? Stautner plädierte dafür, die Schulen inhaltlich und strukturell zu reformieren. Nur wer Qualität und ein breites Spektrum biete, sichere die Akzeptanz der Schule. Stautner stellte das geplante Konzept vor, das fünf Elemente beinhaltet (MZ berichtete). Allerdings gebe es im Landkreis nur wenig Standorte, die diese Anforderungen erfüllten. Alle anderen brauchten einen Partner.

Wohin soll die Reise führen? In einer „Musterrechnung“ wurden die Schülerzahlen von Alteglofsheim, dem Schulverband Aufhausen-Sünching und der Kooperation Schierling/Langquaid vorgestellt. Klar wurde, dass es bei der Stagnation der Schülerzahlen nur gemeinsam gelingen kann, die hochgesteckten Ziele zu erreichen. Stautner versicherte, dass es hier nicht um „Zentralismus“ gehe. Er appellierte an die Solidarität aller Schulen, „die Einstellung vom Ich zum Wir“ zu wechseln.

Bei der Diskussion wurde zunächst nach dem zeitlichen Rahmen gefragt. Vorgesehen ist ein Start zum Schuljahr 2010/2011. Ob bis dahin alle Schulen soweit sind, bleibt fraglich. Stautner geht davon aus, dass man mit einem „dynamischen Prozess“ rechnen kann, wenn die ersten gestartet sind“.

Mittelbayerische Zeitung, 22.10.2009 

 

Die Mittelschule als Weg der Hauptschule in die Zukunft?

„Die Mittelschule als Weg der Hauptschule in die Zukunft“

Kultusminister Spaenle und Staatssekretär Huber gaben in München Startschuss zur Weiterentwicklung der Hauptschule – Mehr berufliche Orientierung – vbw-Präsident Rodenstock: Vitales Interesse an Weiterentwicklung der Hauptschule – Uli Hoeneß als Pate und Oliver Kahn als Projektpartner

München, 13.07.2009

Zur „Mittelschule“ wird Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle die Hauptschule einzeln oder in Schulverbünden in Bayern flächendeckend ab dem Schuljahr 2010/11 weiterentwickeln. Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle und Kultusstaatssekretär Dr. Marcel Huber gaben dazu am heutigen Montag bei dem Kongress „Starke Schüler – für Beruf und Leben“ in der Allianz Arena in München vor gut 500 Teilnehmern aus ganz Bayern den Startschuss. Randolf Rodenstock, Präsident der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.v. bekundete ein „vitales Interesse der Wirtschaft an der Weiterentwicklung der Hauptschule“.

FC Bayern-Manager Uli Hoeneß als Pate

Uli Hoeneß, Manager von FC Bayern-München, hat sich bereit erklärt, als Pate die Hauptschulreform zu unterstützen. „Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, in der Schule Teamwork und Mannschaftsgeist zu vermitteln. Das kann die Schule in besonderer Weise leisten.“, so der Bayern-Manager. Er ergänzte mit Blick auf die Zukunft: :“Wir müssen alles tun, um in eine gute Bildung unserer jungen Leute zu investieren. Ich unterstütze die Initiative „Mittelschule“ voll und ganz. Mit einer umfassenden Ausbildung kann man viel erreichen – sowohl im Sport als auch im Beruf.“

Minister Spaenle: Mittelschule – wohnortnah breites Bildungsangebot

Die Mittelschulen garantieren den Schülern vielfältige pädagogische Elemente im Bildungsangebot. Der Minister setzt bei der Reform auf Freiwilligkeit: „Wir laden die Hauptschulen ein, sich an der Weiterentwicklung zur Mittelschule aktiv zu beteiligen.“ „Mittelschule“ darf sich eine Hauptschule nur dann nennen, wenn sie ihren Schülern ein breit gefächertes Bildungsangebot unterbreitet, nämlich: *drei berufsorientierende Zweige Technik, Wirtschaft und Soziales, *einen mittleren Bildungsabschluss auf dem Niveau von Wirtschafts- und Realschulen

  • die zusätzliche leistungsbezogene Förderung der Schüler ab der 5. Klasse im Klassenverband an jedem Mittelschulstandort in Bayern unter Erhalt des Klassenlehrerprinzips,
  • eine Kooperation mit Berufsschule, regionaler Wirtschaft und Arbeitsagentur,
  • ein Ganztagsangebot
  • sowie Angebote der Sozialen Arbeit bzw. von Förderlehrern. „Ich will nicht das ,Türschild` an der Hauptschule verändern: Die ,Mittelschule` bietet neue inhaltliche Schwerpunkte“, so der Minister.

„Neue Chancen auf dem Weg in den Beruf“

„Die Mittelschule eröffnet als Hauptschule mit einem sehr breitgefächerten Bildungsangebot den Schülern neue Chancen auf dem Weg in den Beruf“, betonte der Staatsminister: Stark für den Beruf, stark im Wissen, stark als Person, seien die Ziele von Bayerns Mittelschule. „Zentrale Elemente der künftigen „Mittelschule“ sind mehr berufliche Orientierung und mehr individuelle Förderung“, so Minister Spaenle. Dies dokumentiert sich z. B. in den drei berufsorientierenden Zweigen Technik, Wirtschaft und Soziales und den Kooperationen mit einer Berufsschule, der regionalen Wirtschaft und der Agentur für Arbeit.

Breites begabungsgerechtes Förder- und Abschlussangebot

„Die Mittelschule steht für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit“, verweist Minister Spaenle auf sein Ziel, das Bildungswesen nach den Prinzipien von Qualität und Gerechtigkeit fortzuschreiben. Dazu dient auch die zusätzliche leistungsbezogene Förderung der Schüler ab der 5. Klasse im Klassenverband an jedem Mittelschulstandort in Bayern.

In den Jahrgangsstufen 5 und 6 werden die Schüler im Klassenverband differenziert gefördert. Auch in den Jahrgangsstufen 7 und 8 werden hierfür zusätzliche Lehrerstunden bereit gestellt. Ab der 9. Jahrgangsstufe werden Schüler in Klassen auf den mittleren Bildungsabschluss vorbereitet. An der Mittelschule können die Schüler neben einem neuen Praxisklassenabschluss sowie dem erfolgreichen und qualifizierenden Hauptschulabschluss auch einen neuen mittleren Bildungsabschluss erwerben. Das an Grund- und Hauptschule bewährte Klassenlehrerprinzip will der Minister erhalten, da diese Lehrkräfte einen intensiven Bezug zu ihren Schülern aufbauen. Die Jugendsozialarbeit wird weiter ausgebaut.

Schulverbünde sichern Schulstandorte

Schulen, die das geforderte breite Bildungsangebot allein nicht gewährleisten können, können in Schulverbünden zusammenarbeiten: „Im Verbund haben kleinere Hauptschulen Zukunft“; unterstrich Minister Spaenle. „Die Schulverbünde eröffnen die Chance“, so der Kultusminister, „so viele Standorte von Hauptschulen auf dem Lande so lange wie möglich zu erhalten und dadurch die Lebensqualität für die Menschen vor Ort zu sichern“. Eine Mindestgröße der Verbünde wird nicht vorgegeben.

Menschen und Einrichtungen vor Ort bei Entscheidungen am Tisch

Um Schule vor Ort zu gestalten, werden im Auftrag von Minister Spaenle auf Landkreisebene Dialogforen ins Leben gerufen. Sie sollen auf der Basis des bestehenden Schulsystems mit den Beteiligten vor Ort passgenaue Lösungen für die freiwillige Zusammenarbeit der Hauptschulen in Schulverbünden erörtern. Ab Mitte Juli werden die ersten Dialogforen stattfinden.

vbw-Chef Rodenstock: Gute Handwerker benötigen solide Grundlage

Randolf Rodenstock, Präsident der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., betonte anlässlich des Hauptschulkongresses in der Allianz Arena: „Die Wirtschaft hat ein vitales Interesse an der Weiterentwicklung der Hauptschule. Wir brauchen auch in Zukunft gute und flexible Hauptschüler. Eine stärkere Praxisorientierung schon in der Schule eröffnet mehr Möglichkeiten im späteren Berufsleben. Wichtig sind uns die Schüler, deren Fähigkeiten gezielt und individuell gefördert werden. Gradmesser für den Erfolg der Weiterentwicklung der Hauptschule sind letztlich die Unternehmen. Dort wird über die Vergabe von Ausbildungsplätzen entschieden.“

Staatssekretär Huber: Kongress – Eckstein für neue Mittelschule

Staatssekretär Dr. Marcel Huber hatte in der Begrüßung die Bedeutung des Kongresses für die Weiterentwicklung der Hauptschule zur Mittelschule unterstrichen. „Wir wollen heute gemeinsam die Weichen stellen, um die Schülerinnen und Schüler an unseren Hauptschulen stark zu machen für Beruf und Leben.“ Der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft dankte Dr. Huber für die finanzielle Unterstützung. Sie habe die Weiterentwicklung der Hauptschule „engagiert begleitet“ und bewiesen, dass die bayerische Wirtschaft Verantwortung für die jungen Menschen in unserem Land übernimmt. „Das ist ein Vertrauensbeweis für die bayerische Hauptschule!“, ergänzte er. Ausgehend vom Alltag an Hauptschulen in Großstädten und im ländlichen Raum konstatierte der Staatssekretär die enorme Leistungsfähigkeit der Hauptschulen: Sie unterhalten hervorragende Kontakte nach außen, bereiten frühzeitig intensiv auf den Beruf vor. Sie vermitteln wirtschaftliche Zusammenhänge, Verwaltungsvorgänge und Schlüsselqualifikationen. Schülerfirmen belegen für ihn, dass die Praxis als fester Bestandteil zum Unterricht gehört. Hauptschulen helfen, dass Kinder mit Migrationshintergrund in Bayern eine Heimat finden. Für Huber bildet der Kongress einen „Eckstein, um die bayerische Hauptschule als Mittelschule zukunftsfest zu machen. Nur eine starke Hauptschule kann ihre Schüler stark machen für Beruf und Leben“, so Dr. Huber abschließend.

Welttorhüter Kahn vermittelte Schülern Motivation

Ein Höhepunkt war der Besuch des Kongresses durch Oliver Kahn. Der Welttorhüter steht wie kaum ein anderer für Motivation. Seit Ende seiner aktiven Laufbahn setzt er sich verstärkt für junge Menschen ein und begeistert mit der Beschreibung seines eigenen Berufsweges Schüler dafür, sich in schwierigen Situationen auch mal durchzubeißen. Mit der „ich schaff’s Tour mit Oliver Kahn“, einer Initiative von easy living mit dem Deutschen Kinderschutzbund, besucht er seit Anfang des Jahres zwölf bayerische Schulen und wirbt bei Schülern und Lehrerkräften dafür, dass Einsatz sich lohnt. Ermöglicht haben die Tour Oliver Kahn und die easy living card der Lechwerke AG (LEW). Minister Spaenle dankte Kahn, dass er gemeinsam mit Dr. Thomas Hegemann vom „ich schaff’s“-Institut das Motivations-Programm vorstellte und mit den Schülern über Motivation, Einsatz und Engagement diskutierte.

Schüler und Lehrkräfte gestalteten Kongress mit

Die Volksschule Durach zeigte, wie die Berufsorientierung intensiviert werden kann. Die Volksschule Erbendorf stellte Wege vor, um die Kompetenzen in Deutsch, Mathematik und Englisch zu stärken. Und die Hauptschule Wasserburg machte deutlich, wie die Schulfamilie die Persönlichkeit ihrer Schüler stärkt.