Radtour der Bürgerliste mit Klausur in Dietfurt

Zur alljährlichen Klausur der Bürgerliste in Dietfurt fanden sich wieder 25 Mitglieder ein. Wie es zum Selbstverständnis des Vereins gehört, sind wieder alle Teilnehmer mit dem Rad unterwegs gewesen. In diesem Jahr konnte aber eine Dominanz der E-Bikes nicht übersehen werden. Trotzdem haben einige mit einem „normalen“ Rad die Strecke von Schierling nach Dietfurt und zurück tapfer durchgehalten. Klimaschutz muss eben vorgelebt werden und darum fahre man mit dem Rad.

Während des gleichzeitig stattfindenden chinesisch-deutschen Volksfestes in Dietfurt wurden im berühmten Gasthaus Stirzer viele kommunalpolitische Themen besprochen. Natürlich auch das fehlende Fahrradkonzept in Schierling. Obwohl die Bürgerliste schon in der letzten Wahlperiode einen Entwurf eines Radwegenetzes abgegeben habe, sei leider immer noch nichts geschehen. Der Radweg vom Zentrum zum Lidl/Müller scheitere immer noch an einem kleinen Grundstück. Das Fehlen eines Geh- und Radweg zwischen Autohaus Angerer und dem Baumarkt sei nicht nur unverständlich, es sei auch gefährlich entlang einer Staatsstraße mit dem Rad oder zu Fuß ohne einen baulichen Schutz unterwegs zu sein. Erfreut sei man aber, dass der Bürgermeister ein Radkonzept in Erwägung zieht.

Die Fraktion habe auch dieses Jahr den Haushalt wieder wegen eines fehlenden Engagements im Sozialen Wohnungsbau abgelehnt. Es sei durchaus sinnvoll Baugebiete für Bauwillige, die Einzelbauvorhaben wie Einfamilienhäuser errichten wollen, zu schaffen. Die Baulandpolitik der Gemeinde sei hier auf dem richtigen Weg. Obwohl auch in Schierling der Flächenverbrauch wie in den letzten Jahre praktiziert, nicht so weitergehen kann. Aber es kann oder will sich nicht jeder ein Wohnhaus mit Garage auf dem eigenem Grundstück leisten. Es fehlen seit 2009 etwa 1 Million Wohnungen bundesweit. Der Zuzug von Asylbewerbern hat diese Situation nicht entschärft. Hier auf private Investoren zu setzen sei ein Wunschdenken, da diese nur bei Gewinnaussicht investieren. Auch der Bund habe sich von dieser Aufgabe freigekauft, da er nur noch Geld für den Bau zur Verfügung stellt. Doch was helfe dies wenn niemand das Geld abrufen will. Letztendlich sei es dann Aufgabe des Marktes in seiner „Allzuständigkeit“ für seine Gemeindebürger bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Bezieher unterer Einkommen, Alleinerzieher und mittlerweile auch schon die „Mittelschicht“ könnten sich die Mieten nicht mehr leisten. Dies sei für eines der reichsten Länder der Welt unwürdig.

Bei allen unterschiedlichen Meinungen, und das darf wohl in einer Demokratie selbstverständlich sein, sei die Arbeit im Marktrat kollegial und konstruktiv. Die meisten Beschlüsse werden einstimmig gefasst auch weil es überwiegend Sachthemen seien, die keine ideologischen Standpunkte zulassen. Beim Kauf eines Rasenmähers gebe es keine schwarze, rote oder gelbe Sicht allenfalls eine grüne. Nur dort wo man die Sache anders sehe werde folgerichtig auch anders abgestimmt. Wichtig sei, dass dies bei gegenseitigem Respekt erfolge. Verbale Gemetzel im Marktrat seien nicht sachdienlich und für die Zuhörer irretierend.Umso mehr sei es fast schon amüsant wenn eine Partei auf einen in ganz Schierling verteilten Flyer gemeinsam gefasste Beschlüsse als ihr eigenes Verdienst reklamieren.

Einig waren sich alle, auch nächstes Jahr die „Radklausur“ zu wiederholen. 

Unter dem strengen Blick des chinesischen Drachens
Nach einem harten Ritt