Tourismus in Schierling

Tourismus in Schierling

 

Man mag das Wort „Tourismus“ in Verbindung mit Schierling nur ungern in den Mund nehmen, denn unserer Region mangelt es an wirklichen Attraktionen wie Berge, Seen  oder historischen Glanzpunkten die als Anziehungsmagneten dienen könnten. Somit wird für Schierling der wirtschaftliche Faktor „Tourismus“ nur eine untergeordnete Rolle spielen können. Trotz alledem wird auf politischer Ebene immer wieder gefordert, die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen zu verbessern, um denTourismus zu fördern.Was mich dabei erstaunt, ist, wie bei all diesen Diskussionen unentdeckt bleiben kann, dass Schierling

touristisch durchaus etwas zu bieten hat.

Durch Schierling führt der „Große Laaber-Radweg“, der unter Radtouristen auch „Tour vom Hopfengarten zur Donau“ genannt wird und durchaus sehr beliebt ist. Der „Große Laaber-Radweg“ führt übereine Länge von 80 Kilometern von Volkenschwand in der Holledau bis Straubing. Da man sich hier auf Radwegen und Nebenstraßen im ebenen Flusstal bewegt, ist die Tour mit keinen größeren Anstrengungen verbunden. Somit ist er besonders geeignet für Familien mit Kindern und auch ältereMenschen.Schierling ist der größte Ort im Laabertal, durch den die Laaber direkt fließt, und liegt ziemlich genau in der Mitte der Strecke dieses Radweges. – Für viele sicherlich eine Überlegung wert, an diesem Ort eine größerer Rast einzuplanen bzw. zu übernachten. Das Echo des Vorsprungs hat Schierling mittlerweilen weit über welche Grenzen auch immer bekannt gemacht und ausgehungerte sowie erschöpfte Radfahrer werden erwartungsvoll die Gemeindegrenze passieren.

Am Ortseingang überquert man den Allersdorfer Bach, dabei wundert sich der routinierte Radwanderer, warum der Radweg nicht diesem folgt, sondern  nun gerade über einen steilen Berg die Waldstraße hinauf bis zur evangelischen Kirche führt. Erwartungsvoll, in der Hoffnung die Verantwortlichen werden sich dabei schon etwas gedacht haben, nimmt er mit seinem schwer bepackten Drahtesel diese Hürde. Bei der evangelischen Kirche angelangt, wird er nun bergab über die viel befahrene Allersdorferstraße bis zu Hauptstraße geleitet.

Spätestens beim Versuch die Hauptstraße zu überqueren wird der Radtourist den Gedanken

„Ich bin hier unerwünscht“ nicht mehr loswerden. Am Rathausplatz angekommen dürften auch hartgesottene Radler die Lust auf eine Pause verloren haben und das Heil in der Flucht suchen.Dies könnte wohl auch der Grund dafür sein, dass sich der Radtourist so selten in Schierling zeigt.

Was gute Radwege ausmacht sind:

          Streckenführung fernab von viel befahrenen Straßen bzw. Hauptverkehrswegen.

          Überdachte Rastmöglichkeiten in ruhiger beschaulicher Umgebung.

          Informationstafeln über den Ort, an dem man sich aufhält.

(Geschichte, Sehenswürdigkeiten, Gastronomie etc.)

          Informationen über Flora und Fauna entlang von Landschaftsschutzgebieten.

Keiner dieser Punkte wurde in Schierling berücksichtigt.

Schon mehrmals hat die Bürgerliste auf diesen Missstand hingewiesen, stieß jedoch immer auf taube Ohren. Anscheinend sind kostenlose Hinweise mündiger Bürger unattraktiv, erst eingebettet in einen teuren Stadtmarketingprozess entfaltet die Veränderung ihren wahren Glanz.Es bleibt zu hoffen, dass die Lenkungsgruppe „Tourismus und Gastronomie“ diese Chancen und Möglichkeiten erkennt und sich nicht von dem arroganten Vorsprungswahn  infizieren lässt.Erst wenn wir den Menschen die uns besuchen gastfreundlich, rücksichtsvoll, interessiert und offen begegnen, werden sich diese auch wohlfühlen und sich gerne an eine schöne Zeit in Schierling erinnern.