Jahreshauptversammlung 2013

MUNA

Der Streit mit Langquaid – Mister X – und wieder nix

Das Nebenzimmer im Gasthaus „Bräustüberl“ war wie üblich voll, als Vorstand Müller Mitglieder und Gäste begrüßen konnte. In seinem Jahresrückblick erinnerte er an einen eigenen Beitrag der Bürgerliste für das Klimaschutzkonzept, das im Rathaus abgegeben wurde. Ob diese im Konzept der Gemeinde berücksichtigt werde, wisse man noch nicht, da das Ergebnis durch das Institut für Boden und Umwelt GmbH & Co. KG dem Bürgermeister zwar schon übergeben, jedoch der Öffentlichkeit noch nicht vorgestellt wurde. Die Aktion RAMADAMA war ein voller Erfolg. Erfreulich war auch, dass sich etliche Nichtmitglieder beteiligten. Ein herausragendes Ereignis war das Bürgerbegehren gegen das Gewerbegebiet „Am Birlbaum“. Die Bürgerliste sei bekanntlich nicht gegen ein Gewerbegebiet gewesen, jedoch gegen die Planung am Birlbaum. Die Bürger hätten sich aber für das Gebiet entschieden, was respektiert werde. Das nun die ursprüngliche Planung durch den Rückzug der Fa. Holmer gescheitert sei, sei, nachdem schon viel Geld für den Grunderwerb für das Gewerbegebiet geflossen sei, sehr unbefriedigend. Es bleibt nun zu hoffen, dass sich ein anderer Interessent findet. Wie immer habe die Bürgerliste mit der Bereitstellung und dem Aufbau der Bühne das Mundartfestival unterstützt wobei auch der Gemeinde und dem Hallenwart für die Bühne Dank gebührt.  Jörg Grimminger, der den jährlichen Radlausflug organisierte, habe auch ein Radfahrkonzept für Schierling erarbeitet, das dem Bürgermeister übergeben wurde. Und wie jedes Jahr wurde von Claudia Buchner ein Busshuttle zum Gilamoos organisiert, den viele Bürger nutzten. Nicht zu vergessen sei die Autorenlesung im alten Schulhaus mit Florian Sendtner, meinte Müller.

Claudia Buchner legte nach der Prüfung der Buchhaltung durch Rudi Eisenhut und Anton Parzefall den Kassenbericht vor. Die anschließende Entlastung erfolgte einstimmig. Dr. Hans Straßer berichtete über die Fraktionsarbeit. Das ewige Thema „Muna“ habe die Überschrift: „Der Streit mit Langquaid, Mister X und nichts passiert“. Er erinnerte daran, dass der Bürgermeister die Losung ausgab, bis spätestens 30.4.12 sei bekannt, wer die Muna bekommt. Nun sei 2013 und man wisse nichts. Zurzeit beherrsche die Altlastenfrage jede weitere Entwicklung. Die zögerliche Haltung des Kelheimer Landrats sei verständlich, da dieser ein gebranntes Kind sei, meinte Straßer. 30 Millionen DM Steuergelder sei damals mit der Sanierung der Altlasten des Zellstoffgeländes in Kelheim nötig gewesen. Der von der Bürgerliste erarbeitete Beitrag zum Klimaschutzkonzept wurde nie im Gemeinderat oder im Arbeitskreis besprochen und er glaube nicht daran, dass es berücksichtigt werde. Ob ein Supermarkt beim Rathaus gebaut werde, sei alles noch geheim. Aber es „tue sich was“, meinte Straßer. Da es zurzeit ein sehr günstiges Geld von der Kreditanstalt für Wiederaufbau für die energetische Sanierung öffentlicher Bauten gebe, habe die Fraktion einen Antrag abgegeben, zu überprüfen ob das Rathaus und die beiden Schulen saniert werden könnten. Das Kommunalunternehmen habe etwa 5 Millionen Verbindlichkeiten. Diese seien eigentlich zusätzliche Schulden der Gemeinde und müssen der Prokopfverschuldung zugerechnet werden.

Vize Jörg Grimminger stelle die Ziele fürs kommende Jahr dar. Zunächst gebe es schon am 6. April die Aufräumaktion RAMADAMA, organisiert von Uschi Schleppüber. Am 1. Juni gibt es die dritte Auflage von Rock zieht an am Rathausplatz. Er bittet alle Bands, die mitmachen wollen, sich zu melden. Im Herbst wolle man einen Krimiabend mit Florian Sendtner im alten Schulhaus veranstalten, ebenso sei ein Improvisations-Theater. Obligatorisch sei die jährliche Radltour, die allen sehr viel Spaß macht. Letztes Jahr habe man vom Landratsamt einen Scheck für die Aufräumaktion erhalten. Uschi Schleppüber schlug vor den Betrag zu spenden.

Rudi Eisenhut stimmte die Mitglieder auf das kommende Wahljahr ein. Er erinnerte daran, dass man vor 5 Jahren aus dem Nichts heraus eine kompetente und funktionierende Bürgerliste geschaffen habe. Diese Erfolgsgeschichte werde man fortsetzen. Er legte ein Konzept für den Wahlkampf vor und hoffte auf einen weiteren Erfolg. Die Mehrheit der CSU zu verhindern sei erstrebenswert. Dann müsse sich der Bürgermeister mit den Parteien unterhalten und Mehrheiten suchen. Bisher brauche er das nicht, da seine Fraktion die absolute Mehrheit habe. Absolute Mehrheiten haben sich in noch keiner Gesellschaftsform bewährt, auch nicht in Bayern.

Alfred Müller meinte zum Schluss, dass die Bürgerliste wie schon im Wahljahr 2008 die sachliche Diskussion bevorzuge und auf persönliche Angriffe verzichten werde. {jcomments on}

Mitgliederversammlung im Februar

Gewerbegebiete Birlbaum und Leierndorfer Straße

altes Schulhaus

Konzessionsverträge


Vorstand Fred Müller konnte viele Mitglieder mit brandaktuellen Themen zur Kommunalpolitik begrüßen. Wie üblich informierten die Marktgemeindemitglieder der Bürgerliste über die letzten Entscheidungen im Gemeinderat.

Dr. Straßer bedauerte die sture Haltung der anderen Parteien, die die Konzession für die Elektroversorgung wieder an private Unternehmen vergeben habe. Strom gehöre wie Wasser, Abwasser und Müll zur Daseinsfürsorge für die Bürger. Was die Privatisierung der Bahn, Telekom und Post für negative Folgen habe, könne jeder selber sehen. Der Drang zur Gewinnoptimierung bringe zwangsläufig eine Verschlechterung der Qualität mit sich. Viele bayerische Gemeinden gingen den umgekehrten Weg indem sie die Stromversorgung wieder in die Hand der Bürger zu legen. Es sei eine klassische Aufgabe, die durchaus das Kommunalunternehmen, auf das ja das Rathaus immer so stolz sei, übernehmen könnte. Rudi Eisenhut fand es paradox, dass der Bürgermeister in der gleichen Sitzung ein klares Bekenntnis zur kommunalen Wasserversorgung abgegeben habe aber die Stromversorgung seiner Bürger in privaten, gewinnorientierten Händen belassen will. Das Argument der CSU und des Bürgermeisters, man bekäme doch eine Konzessionsabgabe, sei unverständlich, denn in Wirklichkeit sei es für die Bürger eine Doppelbelastung. Sie müssen die Konzessionsabgabe über den Strompreis bezahlen und zudem mit ihren Abgaben das Netz in Schierling nochmals mitfinanzieren, da sich die Gemeinde auch noch direkt bei den Erdarbeiten für das Stromnetz der Privaten beteiligt. Mit der Vergabe der Konzession an die E-ON und die Stromgenossenschaft für weitere 10 Jahre haben die anderen Parteien eine große Chance vertan, die Energiewende auch in Schierling mitzugestalten, meinte Eisenhut. Die Stromgenossenschaft komme ohnehin nicht in den Verdacht selbst etwas für die Energiewende zu tun oder in alternative Energien zu investieren.

Straßer informierte über eine starke Nachfrage im Gewerbegebiet „Esper Au“. Allerdings stimme eine Nachfrage zwar optimistisch, jedoch müssen diese Flächen auch tatsächlich verkauft werden. Der Rückzug der Firma Holmer im Prestigeprojekt Gewerbegebiet „Am Birlbaum“ sei ein schwerer Schlag für Schierling. Diese Baugebiet, gegen das die Bürgerliste immer gestimmt habe, sei nur deswegen entstanden, da die Firma nach eigenen Angaben einen großen Platzbedarf habe und man diesen im bestehenden Baugebiet „Fruehaufstraße“ nicht vorfinde und das Rathaus eine Erweiterung nicht für sinnvoll hielt. Eisenhut erinnerte, dass das Thema Baugebiet „Birlbaum“ die Bürgerschaft tief spaltete und es zu einem nicht immer fairen Bürger- und Ratsbegehren gekommen sei. Die Rathausspitzen hätten ohne eine Absicherung durch einen öffentlich-rechtlichen Vertrag mit dem Investor ein großes Gewerbegebiet aus dem Boden stampfen wollen. Wie viel Geld nun durch das Kommunalunternehmen und die Gemeinde dort bereits eingesetzt wurde, sei ohnehin für die Gemeinderäte ohne weiteres nicht nachvollziehbar. Anton Parzefall forderte dazu auf, die Notbremse zu ziehen und kein weiteres Geld in das Gebiet zu stecken. Erst wenn ein Ersatzinvestor gefunden sei, der sich vertraglich verpflichte die Kosten zu übernehmen, dürfe weitergemacht werden. Warum jetzt eine Erweiterung des Gewerbegebietes durchgeführt wird, obwohl die bestehenden Flächen noch gar nicht genutzt werden, entziehe sich jeder Logik. Claudia Pedolzky wunderte sich über die Gutgläubigkeit mancher Gemeinderäte. Jörg Grimminger meinte, die ganze Erschließung des Birlbaum lässt darauf schließen, dass hier versucht wurde, die Erschließung der Muna für einen späteren Investor schmackhaft zu machen, da die Infrastruktur auf halben Wege herangeführt werde. Es sei Aufgabe der Opposition, dass die Situation nicht noch schlimmer werde, meinte Fred Müller, was allerdings bei drei Gegenstimmen fast aussichtslos sei.

Als weiteres Gewerbegebiet erwähnte Straßer die Flächen an der Leierndorfer Straße. Wenigsten haben hier mehrere Gemeinderäte dagegen gestimmt. Die Gemeinde wolle dort keine Geschäfte haben, um sich nicht die Option eines Discounters beim Rathaus zu verbauen. Allerdings gehe die Suche nach einem Supermarkt schon zu lange. Der berühmte Dominostein des Bürgermeisters scheint wie festgepappt und will einfach nicht fallen. Lieber ein Supermarkt am verkehrstechnisch günstigeren Standort gegenüber vom Lidl als gar keiner, meinte Eisenhut.

Ein Abriss eines baufälligen Gebäudes und der Neubau eines Gebäudes am alten Schulhaus sei im Alleingang der CSU beschlossen worden. Zwar sehe die Bürgerliste durchaus die Notwendigkeit das alte Haus abzureißen, um die positive Wirkung des alten Schulhauses zu stärken. Allerding brauche nicht unbedingt für 100.000 Euro ein neues Haus gebaut werden, nur um Unterstellmöglichkeiten und einen Freisitz zu schaffen. Der übliche Hinweis der Verwaltung auf Zuschüsse sei nicht zwingend, da diese auch von den Bürgern bezahlt werden müssen.

Anton Parzefall sprach noch einen Zeitungsartikel an, der von der Übergabe eines Klimaschutzkonzeptes an den Bürgermeister  berichtete. Was steht da drin, welchen Anteil leistet eigentlich die Gemeinde, fragte Parzefall. Die Gemeinderäte kennen den Inhalt auch noch nicht, meinte Straßer. Man sei sehr gespannt was da drinnen stehe, zumal die Bürgerliste ein eigenes Konzept dafür erarbeitet und im Rathaus abgegeben habe. Auch habe die Bürgerliste ein Grundkonzept für Fahrradwege beim Bürgermeister eingereicht. In welcher Schublade das ruht, sei unbekannt.

Fred Müller bedankte sich für die sachliche und konstruktive Diskussion und schloss mit dem Hinweis auf die kommende Jahreshauptversammlung.

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Doch keine Investitionen im Baugebiet „Am Birlbaum“

Doch keine Investitionen im Baugebiet „Am Birlbaum“

Die Firma Holmer wird vorerst nicht bauen

 

Jedem ist noch die Diskussion über ein neues Baugebiet in Erinnerung. Dieses Thema spaltete die Bürgerschaft Schierlings tief und letztendlich konnte nur ein Bürgerentscheid ein vorläufiges Ende setzen. Wir waren nicht grundsätzlich gegen ein neues Baugebiet, zumal die Fa. Holmer ein Bedürfnis nach Gewerbefläche hatte. Alle Fraktionen waren sich einig, eine Fläche für die Erweiterung der Firma  zur Verfügung zu stellen. Allerdings wollten wir –aus ökologischer wie ökonomischer Sicht- dazu die Fläche des bestehenden Baugebietes erweitern und nicht im Außenbereich neue Flächen opfern. Die Äußerung von Otto Gascher in diesem Zusammenhang, „dass er nicht verstehen könne wenn jemand gegen Arbeitsplätze sei“ war weder fair noch richtig. Letztlich haben wir den deutlichen Willen der Schierlinger Bürger respektiert und damit das Baugebiet Birlbaum akzeptiert.

Umso mehr ist die Entscheidung der Firma Holmer, „in nächster Zeit“ nicht zu bauen ein schwerer Rückschlag für uns alle. Diese Entscheidung erst im nichtöffentlichen Teil der Sitzung durch den Bürgermeister mitzuteilen verwundert etwas, zumal das gemeindliche Einvernehmen zum Bauantrag ja öffentlich unter dem Beisein des Bauherrn und der Presse stattfand. Es darf erinnert werden, dass ja nur wegen dem großen Platzbedarf der Fa. Holmer ein neues Baugebiet geschaffen wurde. Der Bürgermeister hat zwar durch geschicktes Verhandeln günstige Flächen erwerben können, doch was hilft dies wenn nun totes Kapital in Grund und Boden gebunden ist. Dieses Geld fehlt dem Kommunalunternehmen und damit letztlich der Gemeinde. Es darf bezweifelt werden, ob nun auf die Schnelle ein Ersatzinvestor gefunden werden kann, zumal eine derartig große Fläche kaum jemand braucht. Wenn das nun schon so ist, sollte die Gemeinde die Notbremse ziehen und keinen weiteren Ausbau der Baugebiete Birlbaum I und II vornehmen. Jedenfalls haben wir in der Sitzung am 29. Januar 2013 gegen das Baugebiet Birlbaum II gestimmt.

Stromkonzession leider verlängert

Konzessionsvertrag mit E-ON und Stromgenossenschaft verlängert

Gemeinderat stimmt gegen die Stimmen der Bürgerliste am 29. Januar 2013 zu

 

Wasserversorgung, Abwasser- und Müllentsorgung, Strom aber auch Bahn, Post und Telefon dienen der Daseinsvorsorge der Menschen. Ohne diese Errungenschaften einer hochstehenden Zivilisation geht nichts mehr. Erst wenn diese Selbstverständlichkeiten gestört sind, erinnern wir uns wieder an den hohen Wert. Weil diese Sparten existenziell wichtig sind, waren sie immer auch in der öffentlichen Hand und funktionierten reibungslos. Beantragte man einen Telefonanschluss so konnte man dies auf der Poststelle erledigen und war nicht in einer endlosen Hotlineschleife gefangen. Man bekam auch einen Stromanschluss auf einen entfernten Weiler. Man wusste an wen man sich wenden konnte. Die Bahn ging pünktlich und überall hin. Die Preise waren angemessen. Sparten, wie die graue Post (Telefon), machten sogar riesige Gewinne und waren technologisch führend in der Welt.

Dann erkannte die Privatwirtschaft, dass sie an dem Kuchen ihren Anteil wollte. Durch viel Lobbyarbeit wurden die Politiker dazu gebracht die Meinung zu vertreten, dass der Staatsapparat unbeweglich und nicht wirtschaftlich sei. „Die Privaten können das besser“, lautete das Motto, aber es wurde alles nur schlechter. Aber zuerst wurden die gewinnbringenden Felder wie Strom und Telefon privatisiert. Später auch die anderen. Keinem Land der EU hat es mit der Umsetzung der „Liberalisierung“ so pressiert, wie Deutschland unter der sozialdemokratischen, grünen Regierung Gerhard Schröders. Freilich hatten die schwarz-gelben Strauß und Kohl das Stromnetz und EVUs schon vorher verhökert und das regierungsfreundliche Privatfernsehen eingeführt. Seitdem erfreuen wir uns so hoch intelligenter Sendungen wie das „Dschungelcamp“

Die momentane Diskussion über die Privatisierung des Wassermarktes zeigt aber, dass die Bürger dies gar nicht wollen. Die Meinung der Bürgerliste ist, dass jede essenzielle Versorgung in der Hand der Bürger sein sollte. Auch der Bürgermeister ist dieser Auffassung aber eigenartiger Weise nur was das Wasser betrifft. Warum schlägt er dann dem Gemeinderat vor, die Konzessionen für das Stromnetz an die E-ON und die Stromgenossenschaft um weitere 10 Jahre zu verlängern. Diese Aufgabe gehört zurück in die Hand der Bürger und nicht gewinnorientierten Aktionären oder Genossen.

Die Gemeinde hat eine große Chance vertan, den Wiedereinstieg in die kommunale Stromversorgung zu wagen, so wie es viele Gemeinden in Bayern tun. Es scheitere am Mut der Verwaltungsspitze diese Aufgabe durch das Kommunalunternehmen ausführen zu lassen, an der Angst vor den EVUs und an der CSU, den Freien Wählern und auch an der SPD.

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Mitgliederversammlung am 19. Oktober 2012

Schierling. Im gut besetzten Nebenzimmer des Bräustüberl freute sich Vorstand Fred Müller viele Mitglieder zum regelmäßigen Bericht der Fraktion aus dem Gemeinderat begrüßen zu können. Dr. Hans Straßer, der abwechselnd mit Rudi Eisenhut die Mitglieder informiert, berichtet gleich am Anfang über die Veränderungssperre für die geplante Gewerbefläche „An der Leierndorfer Straße“. Die Bürgerliste habe sich schwer getan einer Veränderungssperre für dieses Gebiet zuzustimmen. Aber in der Hoffnung, dass in nächster Zeit im Ortskern doch noch ein Einzelhandelsgeschäft angesiedelt werden kann, habe man zähneknirschend zugestimmt, meinte Straßer. „Jedoch nur wenn dies demnächst geschieht ansonsten werde die Bürgerliste einer Ansiedlung von Geschäften in neuen Baugebiet gegenüber vom Lidl zustimmen“, meinte Eisenhut. Der Gemeinderat hat zugleich einen Beschluss über die Aufstellung eines Bebauungsplanes für dieses Gebiet getroffen. Die darin enthaltenen Ausschlüsse von Lebensmittel- und anderen Geschäften werde man im weiteren Verfahren nicht unterstützen. Grundsätzlich waren sich die Mitglieder einig, dass es begrüßenswert sei, zu versuchen im Zentrum wieder ein Lebensmittelgeschäft anzusiedeln. Allerdings könne man einem Supermarkt mit mehreren 100 Parkplätzen am Rathausplatz nichts abgewinnen. Jahrelang haben die Parteien eine Beruhigung des innerörtlichen Verkehrs gefordert und damit eine Südumgehung und zwei Ausfahrten der B15 neu begründet. Die Discounterketten bevorzugen große Einheiten mit sehr vielen Parkmöglichkeiten und deshalb wäre es mit der Verkehrsberuhigung im Ortskern gleich wieder vorbei, meinte Claudia Buchner. Jörg Grimminger glaube sowieso nicht daran, dass es gelingen werde einen Lebensmittelladen in der Mitte anzusiedeln. „Es ist ohnehin ungünstig wenn wir Hausfrauen beim Einkaufen jedes Mal ans andere Ende Schierlings fahren müssen um zu dem jeweils anderen Supermarkt zu kommen“, meinte Rudi Eisenhut, „eigentlich gehören sie alle nebeneinander“.  

Amüsiert waren beide Gemeinderäte über die „Maulwurfaffäre“ im Gemeinderat. Wie bekannt hatte die BfL auf ihrer Homepage einem Beschluss aus dem nichtöffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung veröffentlicht. Zwar sei es ärgerlich wenn aus dem nichtöffentlichen Teil geplaudert werde, jedoch sei die Gegenaktion der Gemeinde mit Rechtsanwalt und Androhungen von Sanktionen absolut unverhältnismäßig gewesen, meinte Straßer. Den Eifer der CSU den Maulwurf zu fangen, ein CSU-Marktrat wollte gar Fingerabdrücke nehmen lassen, erinnere ihn an eine Satire von Monty Python’s Flying Circus, sagte Eisenhut. Den finanziellen Aufwand hätte sich die Gemeinde sparen können, zumal klar sein musste, dass nichts rauskommt. Die von der Verwaltung deshalb vorgeschlagene Änderung der Geschäftsordnung (das nichtöffentliche Protokoll sollte nicht mehr an die Markträte versandt werden) sei dann auch nicht beschlossen worden. Nachdem ersichtlich war, dass die Bürgerliste und die Freien Wähler die Änderung nicht wollten, habe die CSU zurückgerudert.

Erfreulich war der Beschluss, dass für Vorschulkinder keine Kindergartengebühren mehr bezahlt werden müssen. Jahrelang war dies eine Forderung der SPD im Marktrat, die immer von der CSU abgelehnt worden sei, erinnerte Eisenhut. Nachdem nächstes Jahr Landtagswahlen seien und die staatstragende Partei jetzt schon Wahlgeschenke verteile, ginge es plötzlich ohne Gegenstimme.

Die Erweiterung der WEBASTO und der Bauantrag der Firma Holmer seien eine Stärkung des Standortes Schierling, meinte die Bürgerliste, und man begrüße die Entscheidung der beiden Firmen. Ebenso befürworte man die Errichtung von Photovoltaikanlagen entlang der Eisenbahnstrecke. Schierling entwickle sich schön langsam zu einer Hochburg von regenerativen Energien, meinte Straßer. Das selbst gesteckte Ziel so viel Strom zu produzieren wir Schierling brauche, komme die Gemeinde immer näher. Die Beschränkung auf 50 Hektar an Freiflächen sollte man überdenken. Der Anblick von Freiflächen-Anlagen sei eine ästhetische Frage, stellte Eisenhut fest, jedoch gefielen ihm diese Anlagen besser als der Anblick des flächendeckenden Energiemais für Biogasanlagen. Photovoltaik-Anlagen und Windräder seien für Ihn Monumente menschlichen Erfindergeistes und kein Naturverschandelungen.

Beim „ewigen Thema“ MUNA gäbe es nichts neues, bremste Straßer die Erwartungen der Mitglieder. Zurzeit ginge es um die Frage der Altlasten und um die Frage der Haftung der Gemeinde. Ob und was jedoch genau sich hinter den Kulissen bewege, wüssten beide Räte nicht, da sie auch nicht mehr Informationen bekommen, als ohnehin bekannt sei. Deshalb könne man auf irgendwelche Gerüchte nicht eingehen.

Vereinbart wurde eine Gruppe, die das Programm der Bürgerliste überarbeiten soll. Zudem sei es Zeit, sich auf die nächste Kommunalwahl vorzubereiten, meinte Alfred Müller. Man habe mehr als ausreichend und kompetente Personen wie für eine Liste nötig seien. Deshalb sei es wichtig am Ende eine nach Geschlecht, Alter und Ortsteile ausgewogene Liste zu präsentieren. Die Mitglieder fanden die Gründung der Bürgerliste zur letzten Wahl als vollen Erfolg und man freue sich auf den nächsten Wahlkampf. Diesmal brauche man keine reinen Versprechungen mehr wie beim ersten Mal machen denn die Bürgerliste könne eine Menge an Erfolgen vorweisen.

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Supermarkt im Ortskern?

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Bebauungsplan an der Leierndorfer Straße

Am Dienstag haben wir dem Aufstellungsbeschlug  für den Bebauungsplan Nr. 36 „An der Leierdorfer Straße“ unter Bedingungen zugestimmt.

Der Bürgermeister, wie auch der Gemeinderat, wollen einen Einzelhandel im Ortszentrum, möglichst neben dem Rathaus ansiedeln.  Dies sei aber gefährdet, so der Bürgermeister, wenn an der Leierndorfer Straße ein Discounter oder eine Supermarktkette angesiedelt würde. Wir sehen dies im Prinzip genauso, deshalb hatten wir schon im Sommer eine Veränderungssperre beschlossen. Dies heißt für einen möglichen Investor und/oder einen Interessenten, dass mit dem Grundstück vorerst nicht geschehen darf. Bereits hier hatten wir eingewandt, dass dies nur eine vorübergehende Beschränkung sein kann. Sollte in nächster Zeit keine für uns akzeptable Lösung durch das Rathaus erreicht werden, stimmen wir auch einem Supermarkt an der Leierndorfer Straße zu.

Rechtlich ist es aber geboten die Veränderungssperre mit einem Bebauungsplan abzulösen. Die Gemeinde muss ja schließlich sagen, was sie will. Dies geschieht eben mit einem qualifizierten Bebauungsplan. Der vorgelegte Entwurf geht uns jedoch zu weit, denn er enthält eine Negativliste der unzulässigen Nutzung. Es ist für uns eine zu starke Einschränkung der Gewerbefreiheit, wenn Sortimente wie Backwaren, Getränke, Süßwaren, Fleisch und Fisch, usw. verboten werden.  Außerdem ist es eine Bevormundung der Verbraucher. Wir haben grundsätzlich für die Aufstellung eines Bebauungsplanes zugestimmt, nicht jedoch den Beschränkungen. Im weiteren Verfahren werden wir jedoch nicht zustimmen, wenn die Auflagen nicht modifiziert werden.

Ein Verbot all dieser Sortimente deutet darauf hin, dass im Ortskern nicht ein Einzelhandelsgeschäft etabliert werden soll, sondern ein großer Discounter, der alle Sortimente anbietet, die an der Leierndorfer Straße verboten werden sollen. Wobei an dieser Stelle bemerkt werden muss, dass Gegenüber der Lidl ist, der ohnehin alles anbietet. Warum darf der Eine und der Andere nicht? Ist nicht die CSU die selbst ernannte Hüterin der auf Konkurrenz ausgelegten Marktwirtschaft?

Ein großer Supermarkt im Ortskern ist jedoch nicht unproblematisch. Dieser braucht in der Regel mehrere Hundert Parkplätze und zieht ein erhebliches Verkehrsaufkommen nach sich. Aber hat man sich in der Vergangenheit nicht gerade bemüht Verkehr aus dem Ortskern raus zu bekommen und jetzt zieht man den Verkehr durch den Supermarkt wieder rein. Noch dazu wird der ganze Verkehr über unser „Gute Stube“ also den Rathausplatz laufen. Fast alle Kommunen verbannen den Verkehr aus dem Zentrum an den Ortsrand, nicht so in der Gemeinde mit dem Fortschrittsanspruch.

Nochmals: Es wäre wünschenswert wenn wir wieder eine Einkaufsmöglichkeit im Ortskern hätten, so wie wir es mit dem Penny hatten. Der hatte jedoch eine vertretbare Größe. Tante-Emma-Läden können ohnehin nicht mehr reanimiert werden. Das Argument für eine Einkaufsmöglichkeit im Ortskern ist die mangelnde Mobilität älterer Leute und die demografischen Entwicklung. Aber genau diese Entwicklung zeigt, dass nun die autofahrende Generation die alten Leute werden.

Warten wir zuerst ab, welche Möglichkeiten sich demnächst auftun, ob der berühmte „Dominostein“ des Bürgermeisters fällt oder ob sich andere Situation ergeben.

Mitgliederversammlung am 25.07.12

Kurz vor der Sommerpause durfte Vorstand Alfred Müller 13 Mitglieder im Nebenzimmer des Bräustüberls begrüßen. Er gab einen kurzen Rückblick auf das Ramadama, die Vorschläge der Bürgerliste zum Klimaschutzkonzept, den Bühnenbau zum Mundartfestival und die Vereins-Radltour an Naab und Regen.

Danach stellte Jörg Grimminger das von ihm erstellte Radfahr-Konzept für Schierling vor. Radfahren sei schließlich das umweltfreundlichste Fortbewegungsmittel. Umso wichtiger ist es die Voraussetzungen hierfür zu schaffen. Ziel ist es den Radlern Alternativen zu den Hauptstraßen anzubieten. Das entspannt nicht nur die Radfahrer auch die Autofahrer profitieren davon. Im Konzept, welches im Juli bereits dem Bürgermeister vorgestellt wurde, ist auch ein neuer Weg von der Diermeier-Mühle zur ‚Esper Au‘ aufgeführt. Ein günstiger Schotterweg würde reichen, so Grimminger. Über diesen Weg könnten die Geschäfte und Arbeitsstellen auf einem ebenen und sicheren Weg erreicht werden. Dieser Weg sei vor gut zwei Jahren beim Stadtmarketingprozess schon mal angeregt worden, sagte Müller, bisher jedoch ohne Resonanz.

Aus der Fraktion berichtete Marktrat Rudi Eisenhut über das erfreuliche Vorhaben der Firma Webasto eine neue Halle zu errichten und die damit verbundenen neuen Arbeitsplätze.

Bei der Änderung des Flächennutzungsplans und dem Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Birlbaum habe man im Gemeinderat dagegen gestimmt. Man respektiere die demokratische Entscheidung durch die Bürger, ebenso die mehrheitliche Zustimmung im Marktrat. Deswegen können wir aber an unserer Meinung festhalten der Birlbaum sei nicht der geeignete Ort dafür.

Bei der Veränderungssperre im Gebiet gegenüber Lidl habe man für ein weiteres Jahr zugestimmt. Hintergrund ist der Versuch wieder eine Einkaufsmöglichkeit im Zentrum zu bekommen. Länger werde man dieser Sperre aber nicht zustimmen. Es gebe bereits einen konkreten Investor, der einen Discounter an der Leierndorfer Straße errichten will und ob es gelingt einen Discounter im Ortskern anzusiedeln sei eher fraglich. In der Zwischenzeit fließt natürlich Kaufkraft in die Nachbargemeinden ab.

Über die Muna gibt es nicht viel Neues. Der Bürgermeister hatte im Frühjahr angekündigt bis Juli die Bevölkerung zwecks der Muna-Nachnutzung zu informieren. Zur Haftungsfrage zwecks eventueller Altlasten berichtete Dr. Johann Strasser, dass die Gemeinde hierfür nicht haftbar ist, es sei denn, die Gemeinde macht ein Bauleitverfahren und muss dann ihrer Sorgfaltspflicht entsprechen.

Müller fragte nach, ob noch Lärmschutzmaßnahmen für die B15 neu geplant sind. Eisenhut berichtete, dass laut offizieller Seite die Immissionswerte unter den Belastungsgrenzen liegen und somit keine Maßnahmen vorgesehen sind.

Im Anschluss regte Kassiererin Claudia Buchner an wieder einen Bus zum Gillamoos zu organisieren. Aufgrund der guten Nachfrage in den Vorjahren wurde beschlossen zwei Busse einzusetzen.

Link zum Radwegekonzept

Bürgerliste übergab Radwegekonzept an den Bürgermeister

Bürgerliste übergab Radwegekonzept an den Bürgermeister

Schierling. Vor der letzten Gemeinderatsitzung nutzten die beiden Markträte Dr. Hans Straßer und Rudi Eisenhut die Gelegenheit und übergaben zusammen mit Vorstand Fred Müller und dem „Fahrradexperten“ Jörg Grimminger im Rathaus Bürgermeister Kiendl ein Konzept für ein bürgerfreundliches Radwegenetz. Vorausgegangen waren viele Arbeitsstunden in den Jörg Grimminger einen Entwurf für Radwege in Schierling erstellte. Dieser wurde in Arbeitssitzungen der Bürgerliste beraten und verfeinert. Das Ergebnis wurde nun dem Bürgermeister übergeben. Dr. Straßer betonte, dass das Konzept eine Diskussionsgrundlage für eine Beratung im Gemeinderat darstellen soll. Jörg Grimminger stellte die Eckpunkte seines Entwurfs dar. So sollte unbedingt ein Radweg vom Zentrum über die obere Au zum Lidl-Markt gebaut werden. Eine Radfahrt dorthin sei nur über den Köck´nberg möglich und dies sei wegen der Engstelle und dem Anstieg für alle Radfahrer, nicht nur für ältere Mitbürger, „extrem gefährlich“. Der Labertal-Radweg führe zwar nach Schierling rein doch dann verliere er sich im nirgendwo. Für das Image von Schierling sei es förderlich wenn die Radwanderer so gelenkt werden, dass sie über den Rathausplatz mit den Gastwirtschaften fahren müssten, meinte Rudi Eisenhut, für viel bestimmt ein Grund in Schierling zu verweilen.

Bürgermeister Kiendl bedankte sich für die Vorschläge. Er sei erfreut wenn Bürger Vorschläge machen, zumal wenn es sich um Verbesserungen der Verkehrssicherheit handelt. Er versprach das Konzept zu prüfen und wenn möglich sollte eine Umsetzung erfolgen.

Vorstand Fred Müller, Marktrat Dr. Johann Straßer und 2. Vorstand Jörg Grimminger

übergaben ein Radwegekonzept an Bürgermeister Chrstian Kiendl (CSU)

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Letzte Chance für den Einkaufsmarkt im Zentrum

Letzte Chance für den Einkaufsmarkt im Zentrum

Die Verwaltung wollte in der letzten Sitzung des Gemeinderates eine Veränderungssperre für das Baugebiet gegenüber dem Lidl-Markt. Dies heißt, dass dort solange nicht gebaut werden darf, bis die Veränderungssperre wieder aufgehoben ist.

 


Löblicher Hintergrund ist der Versuch nach dem Wegfall des Pennymarktes wieder eine Einkaufsmöglichkeit im Zentrum zu bekommen. Dies würde nicht nur älteren, nicht motorisierten Leuten zu Gute kommen sondern auch die Attraktivität des Zentrums erhöhen. Allerdings ist uns bewusst, dass hier zwei legitime Interessen gegenüber stehen. Zum einen besteht das öffentliche Interesse einen Markt im Zentrum zu etablieren zum anderen besteht das Recht auf eine wirtschaftliche Betätigung eine Investors, der einen Discounter an der Leierndorfer Straße errichten will. Auch darin sehen wir ein öffentliches Anliegen.

Da zur Abstimmung eine Verlängerung der Veränderungssperre stand, haben wir unsere Zustimmung von der Aussicht abhängig gemacht, dass innerhalb eines Jahres das Ziel verwirklicht wird, einen Markt für das Zentrum zu gewinnen. Der Bürgermeister sprach davon, dass dieser „Dominostein bald fallen könnte und es zu einem Erfolg kommt“. Obwohl wir skeptisch sind einen großen Discounter in das Zentrum am Rathausplatz zu bekommen, geben wir dem Rathaus ein weiteres Jahr den Versuch zu unternehmen. Darüber hinaus werden wir einer weiteren Verlängerung nicht zustimmen.

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Marktrat beschließt Gewerbegebiet „Birlbaum 1“

Marktrat beschließt Gewerbegebiet „Birlbaum 1“

Gegen die Stimmen der Bürgerliste wurden am Donnerstag die Änderung des Flächennutzungsplans und der Bebauungsplan Gewerbegebiet Birlbaum im Gemeinderat durch gewunken.

Ungewöhnlicher Weise wurde über jede einzelne Stellungnahme der Fachbehörden und der Träger öffentlicher Belange abgestimmt. Dabei mag unser Abstimmungsverhalten den einen oder anderen verwundert haben. Wir haben wegen der Einzelabstimmung jede Stellungnahme für sich bewerten müssen. Deswegen haben wir die Stellungnahmen des Bund Naturschutzes befürwortet und gegen den Vorschlag der Gemeinde gestimmt. Ebenso hielten wir die Einschätzung der unteren Naturschutzbehörde für falsch und haben dagegen gestimmt.  Allen anderen Stellungnahmen stimmten wir aufgrund einer objektiven Betrachtung zu.

Letztendlich haben wir jedoch gegen den Flächennutzungsplan sowie gegen das Gewerbegebiet gestimmt. Wir hatten schon im Vorfeld erklärt, die demokratische Entscheidung durch die Bürger des Marktes zu respektieren, ebenso wie die mehrheitliche Abstimmung des Marktrates. Dies hindert uns aber nicht, an unserer Ansicht festzuhalten, dass das Gewerbegebiete am Birlbaum am falschen Ort ist.

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